Bob Roberts, ein mittelmäßiger Countrysänger und nebenbei Börsenhai und Multimillionär, erobert auf seinem Weg zum Amt des Senators die Gunst der Wähler. Als "Mann des Volkes" spielt er sich mit seinen emotionalen Auftritten in die Herzen der Fans... ähm, mündigen Bürger. Gewisse Intrigen tragen dann auch nicht unerheblich zum Wahlsieg bei...
Die große Stärke dieses Films ist, dass er als Satire häufig an die Grenzen der Realität vorstößt, ohne ein einziges Mal völlig lächerlich zu werden. Besonders die Texte seiner Stücke sind harter Tobak, Ähnliches hat man aber durchaus schon mehr als einmal vernommen!
Der Dokumentarfilmstil trägt zusätzlich zur bewusst realistisch gehaltenen Atmosphäre bei und erlaubt einige Interaktionen mit der Kamera, die ich so sonst in keinem Film gesehen habe.
Sämtliche Schauspieler agieren sehr gut, will sagen realistisch, insbesondere Tim Robbins, der den perfiden Saubermann bekanntermaßen besonders gut drauf hat (siehe "Arlington Road"...).
Gut gelungen auch die Verbindung dieser fiktiven Geschichte mit dem Aufkeimen des ersten Irakfeldzugs, das indirekt in Verbindung mit dem Aufstieg von Bob Roberts gesetzt wird, sowie die Anspielung auf das JFK-Attentat.
Somit gelingt die satirische Porträtierung eines (bewusst!) beliebigen Politikers, der sich mit allen Mittel durchzusetzen weiß sowie der erschreckende Blick aufs Ganze (Roberts ist kein Einzelfall...). Kleine filmische Rafinessen vollenden dieses großartige Regiedebüt Tim Robbins'!