Da schimpft man immer über einfallslose Remakes, was im Falle von "Haunted Hill" nicht berechtigt ist. Denn dieses ist wirklich gelungen, eine bessere Neubelebung hätte "Das Haus auf dem Geisterhügel" nicht passieren können. So spricht man hier gerne von einem Gruselklassiker, doch diese Bezeichnung hat William Castles (Das Unheimliche Erbe, Alarm an Ölturm 3) Film nicht verdient, der heute nicht mal einem Kleinkind das Fürchten lehren würde. Drehbuchautor Robb White (13 Geister, The Tingler) hat schon besseres vom Stapel gelassen.
Der Millionär Frederick Loren (Vincent Price) schmeisst seiner Frau Annabelle (Carol Ohmart) eine Party in einem alten Spukhaus. Er lädt willkürlich fünf Leute ein, jeder der die Nacht überlebt erhält 10.000 Dollar. Lance Schroeder (Richard Long), Nora Manning (Carolyn Craig), Dr. David Trent (Alan Marshal), Watson Pritchard (Elisha Cook) und Ruth Bridgers (Julie Mitchum) kommen aus unterschiedlichen Berufsschichten und haben sich zuvor noch nie gesehen. Schon kurz nach der Ankunft geschehen seltsame Dinge und ab 0 Uhr ist man im Haus gefangen. Doch als man Annabelle aufgeknüpft vorfindet, wird aus dem vermeintlichen Scherz bitterer Ernst. Existieren wirklich Geister im Herrenhaus, oder ist ein Mörder unter den Gästen ?
Gedreht wurde nicht mal in einer abgelegenen Villa, sondern im Ennis-Brown-House in Los Angeles. Beim Herrichten der Sets hat man nur halbe Arbeit getan, denn viele Räume sind einfach nur leer und sorgen so kaum für gruseliges Entertainment. Das Säurebad im Keller ist zwar eine nette Idee, aber das Zersetzen einer Ratte wirkt einfach nur lächerlich, besonders wie schnell die Plastikknochen dann oben schwimmen. Aber zuvor werden erst einmal die fünf Gäste mit Leichenwagen angekarrt. Der Gastgeber persönlich stellt sie dem Zuschauer vor, im Endeffekt sind alle nur hinter dem Geld her. Schon gleich nach der Ankunft darf der Kronleuchter von der Decke fallen, dies soll den Zuschauer wohl zum Rätselraten animieren, genauso die ganzen Warnungen von Pritchard, dessen Bruder in dem Haus zu Tode kam. Doch wir erfahren nichts über das Haus, ausser dass sieben Menschen hier den Tod fanden und nun angeblich als Geister herumspuken. Tatsächlich ereignen sich im Keller einige mysteriöse Vorfälle, so sieht Nora zweimal den Geist einer alten Frau und Lance wird im Keller niedergschlagen. Ständig geht das Licht aus, es fallen irgendwelche Türen zu und schließlich findet man Annabelle erhängt vor.
Dabei peppten gerade die herrlichen Dialoge zwischen ihr und Frederick das Geschehen auf und der Verdacht fällt natürlich auch sofort auf Frederick. Während der Zuschauer noch rätselt ob wirklich Geister durch das Haus spuken, oder ob ein Mörder sein Umwesen treibt, kommt das Geschehen nie in die Gänge. Da findet sich mal ein abgetrennter Kopf in Noras Koffer, oder eine Klaue lugt hinter Türe hervor, doch das Ganze ergibt überhaupt keinen Sinn, wenn man die finale Auflösung betrachtet. Und wenn da ein Skelett an Drahtseilen auf den Zuschauer losgeht, bricht man eher in schallendes Gelächter aus, anstatt eine Gänsehaut zu bekommen. Immerhin hat "Das Haus auf dem Geisterhügel" noch eine kleine Überraschung parat, doch ansonsten regieren weder Einfallsreichtum noch Spannung. Trotz der kurzen Laufzeit von nur 75 Minuten, ist der Großteil des Films eine einzige Durststrecke mit sehr aufdringlichem Score. Nur Vincent Price (Der Todesschrei der Hexen, Im Todesgriff der roten Maske) macht seine Sache als exzentrischer Millionär wirklich gut, während der restliche Cast sich kein Bein ausreißt.
Ein sehr mäßiger Grusler mit unlogischer Story, da kommt auch ein gut aufgelegter Vincent Price nicht dagegen an. Die Kulisse wirkt lieblos und alles andere als furchteinflößend, die Möchtegern-Gruseleinlagen sind von vorgestern und bis auf die letzten zehn Minuten ist "Das Haus auf dem Geisterhügel" ziemlich langweilig. Da greift man wirklich lieber zum Remake.