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Der Bank-Präsident John Fleming hat just erst seine eigene Bank um eine Million Dollar in Wertpapieren erleichtert und den Diebstahl seinem Angestellten Victor Bailey in die Schuhe geschoben, da wird er auch schon von seinem alten Freund, dem Arzt Wells, den er in die Sache eingeweiht hat, um seinen eigenen Tod vorzutäuschen, tatsächlich um die Ecke gebracht... denn dieser möchte sich statt der ihm zugedachten halben Million doch lieber die komplette Summe unter den Nagel reißen. An die Kohle heranzukommen gestaltet sich allerdings schwierig, denn die ist offenbar irgendwo in Flemings abgeschieden gelegenem Landsitz versteckt, der allerdings momentan von dessen Neffen Mark an die Kriminal- und Grusel-Schriftstellerin Cornelia van Gorder vermietet wurde, die in dem alten Kasten zusammen mit ihrem Dienstmädchen Lizzy ihre Zelte aufgeschlagen hat. Zudem scheint es so, als würde "Das Biest" (im Original: "The Bat") wieder die Gegend unsicher machen, ein Serienmörder, auf dessen Konto schon so einige Opfer gehen. Cornelia und Lizzy sehen sich bald schon dem Terror des "Biests" ausgesetzt und zusätzlich schleicht noch so manch andere zwielichtige Gestalt auf der Suche nach dem versteckten Geld im Haus umher... Oha, schon fünfundzwanzig Jahre vor Freddy Krueger gab es einen unheimlichen Mörder mit Krallenhand und Hut, nur dass dieser hier halt eben nicht in einem prägenden Meilenstein des Genres aufgetreten ist, sondern halt eben "nur" in einem eher belanglosen Grusel-Krimi mit latentem Whodunit?-Touch, der mit der Zeit zurecht der Vergessenheit anheim gefallen wäre... wenn da nicht doch Vincent Price eine Nebenrolle bekleiden und als Arzt mit üblen Absichten seinen typischen Charme spielen lassen würde. Seine Szenen retten "Das Biest" dann schon beinahe im Alleingang, hieven die Angelegenheit aber keinesfalls auf das Niveau des ebenfalls 1959 entstandenen "Das Haus auf dem Geisterhügel", der auch heutzutage immer noch umwerfend gutes Entertainment bietet. Als nonchalanter Grusel-Komödien-Mix, bei dem die einzelnen Zutaten irgendwie nicht korrekt ausbalanciert erscheinen (oder sollte der Humor etwa unfreiwilliger Natur sein?), ist diese erneute Adaption eines Bühnenstücks (man merkt's!) trotz der durchaus atmosphärischen Schwarzweiß-Fotografie nämlich leider nur ein mittelprächtiges Filmchen geworden, das nicht wirklich sehr viel mehr hermacht als einer der späteren deutschen Edgar Wallace-Streifen. Verdächtige gibt's da viele, die Leichen purzeln nur so vor sich hin, aber die Rätselrate-Spannung hält sich doch arg in Grenzen und die Auflösung, wer sich nun letztendlich tatsächlich als "Biest" bzw. "Bat" entpuppen wird, interessiert einen kaum. Okay, so wirklich schlecht isser ja zugegebenermaßen nicht, aber trotzdem bringt Crane Wilburs Streifen das Genre wirklich keinen Schritt weiter (denn immerhin lugt im darauffolgenden Jahr schon "Psycho" um die Ecke!) und taugt heute allenfalls noch, um sich harmlos berieseln zu lassen... kurzum, ein wenig flügellahm, diese Fledermaus. Ach ja: Von der nachträglich kolorierten Fassung ist bitte Abstand zu halten, danke.

5/10

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