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Der Massenmörder von London“ (Originaltitel: „Tower of London“) von Roger Corman aus dem Jahr 1962 ist ein spannendes Horror-Drama, das die Zuschauer mit seiner Handlung und der grandiosen Leistung von Vincent Price in den Bann zieht. Corman, bekannt für seine Fähigkeit, Spannung und Atmosphäre zu erzeugen, liefert hier ein interessantes Werk, das sowohl historisch als auch stellenweise schaurig ist.

Vincent Price brilliert in der Rolle des Richard III., einem machthungrigen und skrupellosen Monarchen, dessen Gier nach Macht ihn auf einen dunklen Pfad führt. Seine Darbietung ist sowohl faszinierend als auch erschreckend, und er verkörpert die innere Zerrissenheit und den Wahnsinn des Charakters mit bemerkenswerter Intensität. Prices schauspielerisches Talent bringt die komplexen Emotionen und die moralischen Konflikte des Richard III. eindrucksvoll zur Geltung.

Ein weiteres herausragendes Merkmal des Films sind die recht derben Foltereffekte, die für die damalige Zeit durchaus gewagt waren. Corman scheut sich nicht, die brutalen Methoden der Machtübernahme und der Bestrafung zu zeigen, was den Film zu einem eindringlichen Erlebnis macht. Diese Elemente verleihen der Geschichte eine zusätzliche Schicht der Dramatik und verstärken die düstere Stimmung.

Die visuelle Gestaltung des Films ist ebenfalls sehr gelungen. Die Kulissen und Kostüme transportieren die Zuschauer in die düstere Atmosphäre des mittelalterlichen Londons und unterstreichen die Themen von Macht, Verrat und Wahnsinn. Cormans Talent für die Inszenierung von Horrorszenen wird durch die geschickte Verwendung von Licht und Schatten unterstützt, was die Spannung noch weiter erhöht. Kritik muss sich lediglich die Gestaltung des Towers selbst gefallen lassen. Hier merkt man leider das begrenzte Budget, da man es direkt als ein gemaltes Hintergrundbild erkennt. Aus weiteren Sparmaßnahmen wurde für die Endschlacht von Bosworth Archivmaterial aus der Originalversion „Der Henker von London“ mit Boris Karloff und Bela Lugosi aus dem Jahre 1939 genommen. Auch in der Urversion war Vincent Price zu sehen, dort jedoch als Herzog von Clarence.

Insgesamt ist „Der Massenmörder von London“ ein gutes  Beispiel für Cormans Schaffen und eine Ergänzung für jeden Fan  rund um die Werke von Price und Corman.

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