Den macht mir keiner madig!
"Galaxy of Terror" wird oft als Schnellschuss und Alien-Kopie aus Roger Cormans Billigschmiede abgestempelt. Klar ist er das auf der einen Seite, das können und wollen selbst Fans dieses Drive-In-Classics nicht abstreiten. Schaut man jedoch hinter die gut kopierte Fassade, dann entdeckt man einen launigen Spaceschocker, der Spaß, Gore und Spannung in sich vereint und als Hauptthema die (eigenen) Ängste behandelt. Wir folgen einer scheinbar fix zusammengewürfelten Raumschiffcrew, die zu einem Hilferuf auf einen weit entfernten Planeten eilt. Dort angekommen erwarten sie ihre größten Alpträume... wortwörtlich und materialisiert!
Wo sieht man Freddy Krueger gegen sich selbst kämpfen? Wo sonst hat man aus Eierkartons und Pappmaschee einen glaubhaften Höllenplaneten geschaffen? Wo hat Captain Spaulding mal so richtig Angst? Wo kommt man in einem (extrem gehetzten) ersten Viertel direkt zum Punkt? Wo sonst hat ein junger James Cameron mitgewirkt und sich erste Effektsporen verdient? Wo sonst sieht ein 700.000$-Film aus, als hätte er das Zehnfache gekostet? Und wo zum Teufel sieht man schon eine schicke Blondine zu Tode vergewaltigt von einer riesigen Made??? Richtig, nur hier! "Galaxy of Terror" ist ein feuchter, lovecraftscher Fiebertraum. Nicht immer sinnvoll, niveauvoll oder charakterlich gefestigt, doch optisch, atmosphärisch und gewalttechnisch erschreckend überzeugend.
Fazit: schon etwas mehr als nur ein billiger Alien-Rip Off und für mich eindeutig eines der besseren Corman-Werke. Schnell, brutal, sehr atmosphärisch und hübsch, vor allem am winzigen Budget gemessen. Zudem sieht man ein paar spätere Ikonen in frühen Rollen und sehr ausgefallene, blutige Tode... und dann wäre da natürlich noch die Megamade... was alleine jeden Eintritt wert ist!