Review

"Das Gesetz der Ehre" vermag das Copthriller-Genre leider nicht neu zu erfinden. Die düstere Geschichte um Polizistenmord, korrupte Bullen und familiäre Verstrickungen bringt zweifellos routinierte Unterhaltung, wirklich neue Aspekte wird man aber selbst mit der Lupe kaum ausfindig machen können. Alles schonmal ähnlich und ab und an durchaus auch besser dagewesen!
Dennoch haben wir es im Falle von "Pride & Glory" mit sehr solider Genreunterhaltung zu tun, die inbesondere Freunde des kriminellen Großstadtsujets ansprechen dürfte. Zu den Stärken des in düsteren, tristen Bildern inszenierten Ermittlungspuzzles gehören eine durchweg überzeugende Technik, eine brauchbare Spannungskurve und die sehr stimmige Besetzung. Getragen wird der Film vor allem von Edward Norton ("Fight Club"). Colin Farrell ("Der Einsatz") spielt zwar ebenfalls intensiv, erreicht aber nicht ganz die Leinwandpräsenz Nortons. Überraschend stark dagegen noch Noah Emmerich als Filmsohn von Haudegen Jon Voight.

Action geht Gavin O'Connors mit gut 2 Stunden insgesamt vielleicht auch etwas zu lang ausgefallenem Copdrama nahezu vollständig ab. Shoot-Outs und handfeste Auseinandersetzungen beschränken sich auf ein Minimum, auch was den Einsatz plakativer Effekte anbelangt. "Das Gesetz der Ehre" versucht stattdessen mit Realismus und Zurückhaltung zu punkten - was keinesfalls negativ anzukreiden ist. Im Anbetracht der Lauflänge wäre nichtsdetotrotz etwas mehr Budenzauber wünschenswert gewesen.

Fazit: Gelungene, realistisch präsentierte Großstadt-Atmosphäre, eine technisch saubere Umsetzung und starke Darsteller stehen einer recht ausgelutschten 08/15-Story und einem Minimum an Action gegenüber. Dahero: Für Genrefans!

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