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Die Filmvorführerin Aki wird von dem Geist eines kleinen Jungen geplagt, der sie offenbar dazu bringt, nachts in der Stadt umzugehen und - möglicherweise unbewusst - jungen Frauen die Gebärmutter rauszuschneiden. Akis Freundin, die TV-Reportin Emi, die über die Mordserie berichtet, geilt sich in Folge an den Leichenfunden auf und bringt ob ihrer persönlichen mentalen Macke sogar ihren perversen Freund Kurashi dazu, mit Aki anzubändeln. Diese versucht derweil den Hintergründen um den Geisterjungen mit Hilfe einer esoterischen Sekte auf die Spur zu kommen: Bei dem Gespenst handelt es sich wohl um einen gewissen Hideki, der einst abgetrieben wurde... oder so nehme ich zumindest mal an, denn diese wenigen Sätze von mir sind mehr der Versuch einer Inhaltsangabe, weil Izô Hashimoto mit seinem "Evil Dead Trap 2: Hideki, the Killer" nicht immer den Regeln des gängigen Erzähl-Kinos folgt und die Handlung bisweilen auf eine recht diffuse Art und Weise vor dem Zuschauer ausbreitet, die mehr als nur ein wenig Spielraum zur eigenen Interpretation des Gezeigten lässt. Soviel kann man allerdings sagen: Die Fortsetzung ist besser gemacht als Toshiharu Ikedas 1988er-Vorgänger, hat mit diesem inhaltlich nicht mehr allzu viel am Hut und ist deshalb durchaus auch ohne dessen Kenntnis als eigenständiger Film zu "genießen"... und verbeugt sich als ungewöhnlicher Japan-Giallo noch erheblich tiefer vor dem italienischen Genre-Kino der 70er Jahre und insbesondere ob seiner recht eindrucksvollen visuellen Gestaltung natürlich vor Bava und Argento, die man wohl auch in Asien mitbekommen haben muss. Doch ebenso wie dort gilt auch hier: Optik hui, Story pfui, und mit Logik sollte man dem Ganzen schon gar nicht kommen! Splatter-Fans dürften allerdings frohlocken, denn selbst im direkten Vergleich mit dem in dieser Beziehung schon als echt krass empfundenen Vorgänger wird die Blut-und-Gekröse-Schraube noch um ein paar Umdrehungen angezogen, weswegen man doch echt erstaunt ist, dass die FSK beim offiziellen hiesigen Release nach über dreißig Jahren auf Blu-ray und DVD nicht aufgemuckt und das Ganze doch tatsächlich ungeschnitten ab 18 Jahren freigegeben hat, denn "Evil Dead Trap 2: Hideki, the Killer" hat über die Dekaden hinweg nichts von seiner Wirkung eingebüßt. So einnehmend die Bilder an sich auch sind, so sehr ist man doch von der Figurenzeichnung und der dargestellten Gewalt abgestoßen, und so ist man letztendlich doch auf jeder möglichen Ebene hin- und hergerissen. Auf der einen Seite werden die Charaktere genau ausgelotet, doch andererseits verhindert die Inszenierung, die sich nur auf wenige Personen konzentriert, dass sowas wie ein Spannungs-Bogen aufgebaut wird. Insgesamt möchte man dem Streifen, der einerseits so radikal im Blut watet und andererseits mit einer vollkommen untypischen Frauen-Figur als Protagonistin daherkommt (in keiner Beziehung attraktiv und ziemlich gaga!) die ihm gebührende Anerkennung nicht versagen, zumal Regisseur Hashimoto als Co-Drehbuchautor des Anime-Klassikers "Akira" kein Neuling ist, was abseitige und krude Einfälle anbelangt und sich folglich hierbei durchaus auch etwas gedacht haben mag. Also, ich finde "Evil Dead Trap 2: Hideki, the Killer" allemal sehenswert (und besser als den ersten Teil!), aber ich verstehe auch vollkommen, wenn man ihn komplett ablehnt.

8/10

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