Review

Das „neue“ Erscheinungsbild des Krieges in Form von Terrorismus wird von Regisseur Peter Berg in

OPERATION: KINGDOM

schonungslos aufgezeigt!

Schon am Anfang bemüht sich Berg um eine kleine historische Einführung in die explosive Geschichte zweier Gesellschaften. Trotz des Schnelldurchlaufs von 70ig Jahren Historie, die in die Anfangscredits integriert sind, erhält der unaufgeklärte Zuschauer einen oberflächlichen Eindruck über die Genese des Terrors in den muslimischen Staaten.

Story:
Nach einem Terroranschlag in einer internationalen Wohnsiedlung in Riad, wo über 100 Menschen ums Leben kamen, fliegt Special Agent Ronald Fleury (Jamie Foxx) mit drei weiteren Special Agents (J. Garner, C. Cooper und J. Bateman) zum Ort des Geschehens, um den Tathergang zu rekonstruieren und im besten Fall die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. In Riad angekommen bemerken Fleury und sein Team schnell, dass ihre Handlungsmöglichkeiten durch den Polizeioffizier Al-Ghazir stark eingeschränkt werden, weil er die Verantwortung für das Leben der vier Amerikaner trägt. Fleury und sein Team erzielen jedoch trotzdem Erfolge und können den Prinz von Riad überzeugen mehr Handlungsfreiheiten bei ihrer investigativen Tätigkeit zu bekommen. Ab diesem Zeitpunkt schweben die Special Agents in akuter Lebensgefahr...

Peter Berg zeichnet in OPERATION: KINGDOM ein realistisches Bild über den Terror. Dabei scheut er sich nicht auch die amerikanische Regierung anzuprangern („Wir Amerikaner sind alles andere als Perfekt“). Vielmehr intendiert Berg mit dem Film die Situation der arabischen Bevölkerung für den Zuschauer verständlich zu machen und gleichzeitig die Distanziertheit der Politiker beider Nationen zu kritisieren. Stilistisch gelingt dies Berg mit der Einflechtung von persönlichen Schicksalen, sowohl die der Special Agents, aber selbstverständlich auch die der Einheimischen, stellvertretend der Polizeioffizier Al-Ghazir!
Trotz der guten Intention Bergs die Handlungen der USA und Saudi-Arabiens, durch eine kleine historische Einführung in den Anfangscredis transparent zu machen und dem Zuschauer somit Verständnis abzufordern, ist dies meines Erachtens partiell fehlgeschlagen. Sowohl optisch als auch informationstechnisch wird der Zuschauer reizüberflutet, dass ihm Informationen entgehen.
Dies ist auch der einzige Kritikpunkt den ich Berg bei OPERATION: KINGDOM vorwerfen kann. Beheben kann man dies, indem man sich die Turbohistorischeeinführung zwei Mal anschaut!
Jamie Foxx in der Rolle des Special Agent Fleury spielt sehr authentisch und kann auf ganzer Linie überzeugen. Dabei steht ihm Jennifer Garner in nichts nach und auch Chris Cooper und Jason Bateman können in ihren Rollen überzeugen.
Die Actionsequenzen bei OPERATION: KINGDOM sind formidabel in Szene gesetzt worden, auch wenn die Panzerfaust- und Handgranatenorgie ein wenig maßlos erscheint!

Fazit:
Sehr sehenswerter Film mit überzeugenden Darstellern und einer gehörigen Portion Action. Speziell das Ende weiß zu Überzeugen- „Mach Dir keine sorgen, wir werden sie schon noch alle töten!“

9 Punkte

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