Der neue Film des Regisseurs/Schauspielers Peter Berg greift ein brisantes Thema auf.
Er schildert die Ermittlungen eines 4 köpigen FBI - Teams in Saudi-Arabien, nachdem ein furchtbarer Terroranschlag - in einer von Amerikaner und Europäern bewohnten "Zone" - über hundert Opfer gefordert hat. Dabei kommt es natürlich schnell zu Konflikten zwischen den Kulturen, die aber beigelegt werden müssen, um gemeinsam mit den saudischen Sicherheitskräften die Attentäter aufzuspüren.
Unter der Oberaufsicht von Produzent und Thriller-Experte Michael Mann gelang Peter Berg ein spannender und solide inszenierter Action-Krimi, der mit starker Besetzung (Jamie Foxx, Chris Cooper und Jennifer Garner) und handwerklich gut gemachten Stunts aufwarten kann. Auch Schnitt und Kameraarbeit überzeugen, besonders bei der Schießerei am Ende des Films.
Die ersten Schwächen lassen sich in der Grundstory finden. Zwar ufert der Film nicht in den üblichen "Michael Bay"-Hurra-Patriotismus aus, doch sind die Rollen klar verteilt: die Muslime sind die Bösen und die Amis sind die Guten. Dieses Schema wird Gott sei Dank nicht mit letzter Konsequenz verfolgt (es gibt dann doch noch einen guten Muslimen und einen unsympathischen Amerikaner), stört im gesamten aber schon ein wenig. Es erwartet mit Sicherheit kein Zuschauer, dass in einem amerikanische Politthriller ein Loblied auf arabische Kulturen gesungen wird, aber ein bisschen mehr Objektivität wäre für einen Actionfilm der anspruchsvolleren Sorte (und das will "The Kingdom" sein) wünschenswert gewesen.
Eine weitere Schwäche offenbart sich vor allem in der Straßen- Schießerei am Ende: Handwerklich gelungen, aber dramaturgisch etwas daneben gegangen. Im Klartext bedeutet das: Ich weiß ja nicht in welchem Camp die Terroristen ausgebildet wurden, aber Schießen haben die da nicht gelernt! Die "Guten" sitzen in einer strategisch ausweglosen Situation fest und die Terroristen können aus einer überlegenen Position mit besserer Bewaffnung und Überzahl das Feuer eröffnen. Trotzdem gelingt es keinem Terroristen auch nur eine Kugel gescheit ins Ziel zubringen, hingegen bräuchten die Amis eigentlich gar nicht zu zielen, die treffen sowieso mit jeder zweiten Kugel. Diese Art der Inszenierung mag für "Spaß-"Actionfilme wie "Bad Boys" oder "John Rambo" völlig in Ordnung sein, einem (vordergründig) kritischen Polit-Actioner raubt es jedoch ein wenig Glaubwürdigkeit.
Trotz genannter Mängel ist der Film jedoch unterhaltsam und spannend geworden und mit einer Länge von ca. 105 Min. in einem ordenlichen Rahmen geblieben.