Bei einem blutigen Terroranschlag islamischer Fundamentalisten auf eine eigentlich bestens gesicherte Wohnsiedlung in der saudischen Hauptstadt Riad kommen mehr als 100 Menschen ums Leben. Schnell sticht die besondere Heimtücke des Amerikaner wie saudische Sicherheitskräfte gleichermaßen treffenden Anschlags hervor. Nachdem einige diplomatischen Hürden genommen sind, nimmt daher ein Spezialistenteam des FBI vor Ort die Ermittlungen auf - und gerät alsbald in höchste Lebensgefahr.
Auf den ersten Blick mag sich "Kingdom" wie ein simpel gestrickter BigBudget-Actionthriller geben. Doch Regisseur Peter Berg ("Hancock", "Very Bad Things") vermochte es, seinem hochklassig besetzten Werk neben intensiver Atmosphäre, grundsolider Spannung und inszenatorischer Brillianz auch eine durchaus kritische Dimension zu verleihen. Diese kommt zwar erst zum Abschluss wirklich zum tragen, ist aber meiner Meinung nach für eine derartige Hollywood-Produktion dennoch hoch anzurechnen.
Bis es jedoch soweit ist, erwarten den Zuschauer spannende 110 Filmminuten, deren Fesslungskraft schon allein aus der drückenden Aktualität der Thematik und den reichhaltigen zeitgeschichtlichen Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit resultiert.
So erscheint die Bedrohungslage des bald vor Ort ermittlenden FBI-Teams geradezu permanent, was der Spannung in hohem Maße zuträglich ist. Verlässt das Team dann gar das halbwegs sicher anmutende Hauptquartier, kann jedoch für nichts mehr garantiert werden - ganz egal wie schwer bewaffnet die sogar Kampfhubschrauber aufbietende, obligatorische Militär-Eskorte auch ist.
Es gehört nicht viel dazu zu erahnen, dass es in "Operation Kingdom" auch irgendwann so richtig scheppern wird. Zwar konzentrieren sich die Actionszenen im Wesentlichen auf den Schlussteil des Films, dennoch gehören sie mit zum Besten, was ich in den letzten Jahren in diesem Genre zu sehen bekommen habe. Auf realistisch getrimmte, knallharte Shoot-Outs, ein spektakulär gefilmter Highway-Anschlag, eine knisternde Verfolgungsjagd durch die lebensgefährlichen Armenbezirke Riads und fetzige (Panzerfaust)Explosionen verwöhnen hier auch den anspruchsvollen Actionliebhaber.
Dass Peter Berg den Film letztlich nicht von A bis Z mit Actionszenen zupflasterte, sondern sich primär auf den Schlussakt konzentrierte, kommt "Kingdom" dabei sehr zu Gute. So bleiben die Thriller-Elemente ein deutlicher Schwerpunkt und die am Ende transportierte kritische Message geht nicht völlig im brachialen Kugel- und Granatenhagel unter.
Sein Gelingen verdangt der Film natürlich auch seinen erstklassigen Darstellern, aus deren Riege vor allem Jamie Foxx ("Collateral") hervorsticht. Aber auch Jennifer "Alias" Garner macht ihre Sache neben einem herrlich ruppigen Chris Cooper ("Syriana", "Jarhead") gut und sollte überhaupt noch stärker auf der Spielfilmbühne Hollywoods in Erscheinung treten. Foxx ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben...
Fazit: Ein mitreißender, brandaktueller Terroranschlags-Thriller mit an Perfektion grenzenden Actionszenen und einer packenden, nicht zu übertrieben pro-amerikanischen Atmosphäre.