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Ein 17-jähriger Bursche, welcher an einer mysteriösen, unheilbaren Gewebekrankheit leidet, haut aus dem Krankenhaus ab und flüchtet in das kleine Provinzkaff Nioba. Durch seine Krankheit erneut niedergestreckt, wird er von´nem netten Mädel gefunden und in´s örtliche Hospital verfrachtet. Seine Eltern fahren natürlich gleich hin und sind einigermaßen verwundert : exakt in der Nähe dieser Stadt wurde seine Mutter vor 17 Jahren von einem seltsamen Wesen vergewaltigt, wobei Söhnchen das Resultat dieses Verbrechens ist. Ahnt er dies etwa? Und wer ist für die nun auch noch in der Stadt geschehende Mordserie zuständig?

Selten gelang es einem Regisseur eine dermaßen unlogische und hanebüchene Geschichte so überaus spannend, atmossphärisch und trash-frei umzusetzten. Mora schaffte dies jedoch mit links und lieferte einen düsteren und zuweilen recht kranken Schocker ab, der mittlerweile leider etwas in Vergessenheit geriet und den ich daher an dieser Stelle als Geheimtipp empfehlen möchte. "Das Engelsgesicht" aka "The Beast Within" bietet genau das Maß an Spannung, Schockeffekten und finsterer Atmossphäre, welches ein guter Horror-Film haben sollte. Die Story ist zwar wie eben erwähnt an den Haaren herbeigezogen, aber immerhin recht originell und wendunsgreich. So verwandelt sich *ACHTUNG: SPOILER!!!!!!* der Knabe nachher in eine monströse Zikade (!), die grausam Rache an den Peinigern seines wahren Vaters nimmt.

Gespickt ist das ganze mit einigen netten Effekte, wobei die Metamorphose des Jungens am beeindruckensten ist. Diese Szene erreicht schon fast die beängstigende Qualität der dämonischen Anfälle von Linda Blair in "Der Exorzist". Hier und da liest bzw. hört man ja immer wieder, dass "Das Engelsgesicht" recht gory sei. Das ist aber definitv falsch!Hier mal ein abgerissener Kopf und da mal´n Typ, der von´nem Strommast gebrutzelt wird, machen IMO noch keinen Splatter-Film aus. Aber hier geht es ja auch gar nicht in erster Linie um Blood & Guts und dank einiger anderer Aspekte wie z.B. der kranken Zikaden-Vergewaltigung ist der Streifen trotzdem noch als überdurchschnittlich hart einzustufen.

Die Schauspieler sind gänzlich unprominent, überzeugen aber in jedem Falle. Der Protagonist kann die ersten Anzeichen seiner Mutation z.B. allein durch seine Mimik ohne viele Make Up FX eindrucksvoll rüberbringen. Eine echte Augenweide ist hingegen Katherine Moffat in der Rolle seines Schwarms.

Fazit: Unterhaltsam,spannend,hart - was will man mehr ? Gelungener Schocker, dem bis dato zu Unrecht noch kein Klassiker-Status zukam.

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