Die von „Akte X“ und „The Sixth Sense“ losgetretene Mysterywelle ermöglichte zwar interessante Filme wie „The Others“ oder „Ring“, aber ebnete auch Mysterymüll wie „Die Vergessenen“ oder auch „Soul Survivors“ den Weg.
Nach einem Anfangsmord, der vollkommen unnötig ist, da im Film nie wieder darauf eingegangen wird, lernt man die Hauptpersonenhorde kennen, bestehend aus Sean (Casey Affleck), Matt (Wes Bentley), Annabel (Eliza Dushku) und Cassie (Melissa Sagemiller). Alle stehen kurz vorm Eintritt ins Studium und bei dem Pärchen Sean/Cassie ist Herzschmerz angesagt, weil sie getrennt voneinander studieren. Die Paarungen innerhalb der vier waren aber auch schon mal anders, was total pathetische Beziehungsdialoge innerhalb der Truppe hervorruft.
So geht man auf eine Party in einer Kirche, wo auch nur schwarzgekleidete Gothics rumhängen und auch die Kiddies aus gutem Hause fühlen sich hier auf einmal wohl. Um alle Klischees zu bestätigen, hängen hier auch die Mörder aus der Eingangssequenz rum, welche das Quartett mit unguten Absichten verfolgen. Doch weil das Drehbuch will, dass sie sich total unlogisch verhalten, bauen die Mörder einen gewaltigen Unfall mit den Studenten. Es kapiert zwar keiner, warum die Möchtegernkiller den Unfall provozieren, da es ihnen nichts bringt und sie nur in Lebensgefahr geraten, aber das Script zu diesem Stück filmischen Sondermülls macht eh selten Sinn.
Cassie erwacht im Krankenhaus und erfährt, dass sie, Matt und Annabel überlebt haben und es nur ihren Liebsten dahingerafft. Doch während sie versucht, ihr Leben wieder auf die Kette zu kriegen, taucht andauernd Sean aus dem Nichts auf. Was haben diese seltsamen Erscheinungen zu bedeuten und sind die Mörder immer noch hinter ihr her?
Wer schon mal den Uraltfilm „Tanz der toten Seelen“ gesehen hat, dem wird auffallen, dass „Soul Survivors“ hier schamlos klaut. Die Schlusspointe ist dann auch an diesen Film angelehnt, ist aber gleichzeitig einer Variation der Auflösung, die diverse Mysteryfilme zu dieser Zeit präsentierten. Doch das Ganze ist dann auch noch schlecht geklaut, denn jeder halbwegs aufmerksame Zuschauer blickt von Anfang an durch, wie die Auflösung aussehen wird. Da fällt man auch auf die Versuche falsche Fährten zu legen, nie rein, egal wie viele Verschwörungstheorien einem der Film um die Ohren hat.
Das killt dann schon mal die Spannung, aber „Soul Survivors“ versucht mit kurzen Verfolgungsjagden zu punkten, wenn die Killer immer mal wieder auftauchen und hinter Cassie her rennen. Doch das ist nie wirklich spannend, denn im letzten Augenblick verschwinden sie wie von Geisterhand - und diese Szene wiederholt sich x-mal. Selbst wenn Cassie einen Killer zu Bumtschicke-Musik mit einem spitzen Gegenstand massakriert – nachher ist die Leiche dann verschwunden. Warum der Film ab 18 ist, erschließt sich auch keinem, denn das einzige Schlimme, was man an „Soul Survivors“ finden kann, das ist der Versuch der Volksverblödung. Was Gewalt angeht könnte der Film ab 16 oder vielleicht sogar ab 12 durchgehen.
Um diesem Langweiler dann aber auch noch den Todesstoss zu versetzen, spart das Drehbuch nicht mit Unglaubwürdigkeiten und peinlichen Dialogen. Das ständige Geflenne der Figuren über Beziehungen ist dermaßen pathetisch, kitschig und gekünstelt, dass einem selbst die Teenies aus den „Freitag, der 13te“-Filmen lieber sind, die andauernd nur dämlich übers Pimpern labern. Auch das Verhalten der Charaktere ist unglaubwürdig, angefangen bei der erwähnten Unfallsequenz, die keinen Sinn macht, bis hin zu einer Protagonistin, die erst ihren Freund betrauert und nahe an der Verzweiflung zu stehen scheint, um dann in der nächsten Szene mit den anderen Überlebenden die Wohnung zu streichen (wobei man sich auch noch mit Farbe einschmiert und gemeinsam duscht – als ob sich die Filmemacher keine richtige Fickszene zugetraut hätten).
Melissa Sagemiller als Hauptdarstellerin ist unscheinbar, aber nicht wirklich schlecht: Das haben sich Eliza Dushku und Luke Wilson reserviert. Dushku spielt unglaublich schlecht (man beachte das Kopfgewackel, wenn sie etwas erklärt) und Wilson ist so blass, dass er in seinen weißen Hemden verschwinden könnte. Casey Affleck und Wes Bentley sind noch am besten, aber weit hinter ihrem eigentlichen Niveau, während der Rest der Darsteller ebenfalls total grottig daherkommt.
Bleibt unterm Strich filmischer Sondermüll mit peinlichen Dialogen; vorhersehbar, langweilig und für Hollywoodverhältnisse unglaublich schlecht gespielt.