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Regisseur Roar Uthaug beweist in seinem Regiedebüt "Cold Prey", dass trotz der gängigen Slasherstory, ein spannender Horrorfilm dabei herauskommen kann. Man nehme fünf junge Erwachsene und packe sie in ein abgelegenes und verlassenes Hotel, wo ein Mörder mit Spitzhacke sein Umwesen treibt. Jannicke (Ingrid Bolso Bergal), Eirik (Tomas Alf Larsen), Mikal (Endre Martin Midtstigen), Morten Tobias (Rolf Kristian Larsen) und Ingunn (Viktoria Winge) haben die Schnauze voll von überfüllten Skipässen. Sie fahren in die Einöde, erklimmen einen großen Berg und preschen mit ihren Snowboards herunter. Leider bricht sich Morten Tobias dabei den Fuß, so sucht man Unterschlupf in einem alten Berghotel, welches schon seit über dreißig Jahren verlassen ist. Viel zu spät merken die Fünf, dass sie dort nicht alleine sind. Uthaug gibt sich hier keine Mühe die Identität des Killers zu verbergen. Schon während der Titelmelodie wird dieses Geheimnis gelüftet, jedoch bleiben ein paar Fragen bezüglich des Killers unbeantwortet. Überhaupt ist die Story die einzige Schwäche dieses norwegischen Slashers. Denn auch Uthaug hält sich an das übliche Schema und kann nicht viele Wendungen herbeizaubern. Aber der Unterschied zu amerikanischen Genrekollegen liegt auf der Hand. Es fängt bei den Charakteren an. Die benehmen sich lange nicht so pubertär und man versucht nicht krampfhaft durch dämliche Witze Humor mit einzubringen.

Zusätzlich kann Uthaug wirklich inszenieren. Nicht nur die Kulisse wirkt unheimlich, sondern auch der Killer, dessen Gesicht natürlich erst im Finale enthüllt wird. Mit einer Spitzhacke macht er Jagd auf die Beaus. Mit Goreszenen hält man sich eher bedeckt, trotzdem ist das Geschehen nichts für Zartbesaitete. Man befindet sich in einer ausweglosen Situation, ist dem Killer unterlegen und mit Waffen sieht es schlecht aus. Ein Gewehr findet sich, jedoch nur mit der obligatorischen einen Patrone. So dezimiert der Killer die kleine Truppe, hetzt sie durch das kalte Berghotel und man findet massig Beweise, dass der Killer hier schon reichlich lange mordet. Uthaug gelingt es die Spannung immer auf hohem Niveau zu halten. Hier kann sich sogar der Genrekenner gruseln und erschrecken. Es stört selbst nicht, dass der Killer erst ab der vierzigsten Minute ein Aktion tritt. Schon zuvor ist "Cold Prey" so spannend, dass Langeweile nicht auftritt. Dafür sorgen schon die überzeugenden Jungdarsteller. In Norwegen war der Film so erfolgreich, dass schon ein zweiter Teil in Szene gesetzt wurde.

Die Story ist von der Stange, auch werden nicht alle Fragen beantwortet, doch "Cold Prey" ist dermaßen spannend, dass dies nicht so stark ins Gewicht fällt. Ein Slasher der nicht von blutigen Goreeffekten, sondern seiner Atmosphäre lebt.

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