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Gary erwischt seine Freundin beim kopulieren mit einem anderem Mann. Nachdem er beide gedemütigt hat, sucht er Unterschlupf bei einem Freund, dem Cop Dan Hess. Zur gleichen Zeit macht ein grausamer, maskierter Mörder den Küstenort in Amerika unsicher. Wer ist wohl der Mörder?
Tim Ritter ist es auf jeden Fall nicht. Der Vielfilmer liefert hier aber eine seiner solidesten Leistungen ab, was sicher auch daran liegt, dass er sich in „Wicked Games“ auf eine möglichst simple Story verlässt. Diese ist nämlich nach Schema F wie Freitag der 13. gestrickt und bietet keine Neuerungen für das Subgenre des Slasherfilms. Aber sicher rettet das den Film an sich. In seinem ein Jahr später entstandenem „Creep“ verstrickt sich Ritter in einen möglichst vielschichtigen Plot, zum Glück unterlässt er dies hier. Dafür versucht Ritter seinen Personen etwas emotionale Tiefe zu verleihen. Man kann sagen, dass dies im Ansatz bei den Hautcharakteren Gary und dem Cop Dan Hess durchaus gelungen ist. Natürlich dürfen wie hier keine Charakterdarstellungen wie die eines Robert De Niro erwarten. Aber für die bescheidenen Fähigkeiten der Darsteller kann sich die Leistung schon sehen lassen. Auch die Dialoge unterstützen diesen Eindruck nachhaltig, obwohl manchmal schon etwas viel geschwafelt wird und so etwas langatmige Sequenzen sich in den Film eingeschlichen haben. Und so gelingt es Tim Ritter, möglichst abgefuckte Charaktere zu zeichnen, die sogar so etwas wie Sympathien beim Zuschauer hinterlassen können. Allerdings im Vorliegendem Fall eher die, von höchst unsympathischen Charakteren. Und so passiert es dann sogar, dass der Film so etwas wie Atmosphäre versprüht. Aber eben nur fast. Denn wie immer bei Tim Ritter, verhindert die Videotechnik, dass die gezeigten Bilder auch wirklich an Tiefe gewinnen. Zumal man auch sagen muss, dass eben dank der Videotechnik, fast immer am Tag gedreht wird. Wir kennen das Problem ja von unseren kleinen Kameras. Nachts ist da meist zappenduster. Da hilft dann auch selten wenn man bisschen Licht anmacht, denn dann wirken die Szenen sehr vergrieselt. Das Problem kennt auch Tim Ritter und deshalb gibt es nur eine Szene im Dunklen und die ist dann auch noch… Suprise, Suprise… vergrieselt. Und so rennt der Killer in diesem Film eben am helllichten Tag durch den niedlichen amerikanischen Küstenort und metzelt bei schönstem Sonnenschein seine Opfer dahin. Putzig, auf jeden Fall. Aber das macht nichts. Denn „Wicked Games“ macht auf jeden Fall Spaß. Zumindest die gezeigten FX können den Splatterfreund ein Lächeln aufs Herz zaubern. Denn hier gibt es einiges zu sehen und nur darum geht es bei diesem Film. Zwar ist der Bodycount nicht übermäßig hoch, aber die gezeigten Tötungsdelikte haben durchaus einen gewissen Schauwert. Natürlich bleibt Tim Ritter bei dem, was er am besten kann. Einfache Tricks, die eigentlich gar keine sind, mit viel Kunstblut zu verzieren. Und wenn es denn mal einen wirklichen Splattereffekt gibt, ist dieser durchschaubar wie immer und es wird die übliche Vorher / Nachher – Optik verwendet, aber wenigstens gibt es etwas zu sehen. Da kann man auch auf eine Story verzichten. Oder hat sich schon einmal jemand ernsthaft über fehlende Inhalte in der „Freitag der 13.“ – Serie beschwert? Siehste!
Die Darstellerriege ist aus anderen Tim Ritter - Filmen bestens bekannt. Es gibt gute Leistungen auf Amateurniveau und grottenschlechte Nebendarsteller, welcher es in „Wicked Games“ aber gar nicht so viele sind und wenn, dann sind sie da, um zu sterben. Ein bisschen röcheln bekommen dann auch alle gut hin.
Eine Frage hätte ich allerdings noch? Hat Tim Ritter jemals „Violent Shit“ gesehen? Warum? Schaut euch die Maske des irren Killers an!

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