Bei Sugar Hill handelt es sich um einen pessimistischen, spannenden Gangsterfilm. Oftmals heißt es, Sugar Hill wäre ein weiterer Growing-Up-In-The-Hood Streifen, was aber beim besten Willen nicht stimmt. Am ehesten lässt sich der Film mit Werken wie "Carlitos Way" oder "King of New York" vergleichen. Die Geschichte um einen vom Leben gezeichneten Gangster, der seinen kriminellen Job hinter sich lassen will, lebt dabei komplett von der stimmigen Inszenierung und der mitreißenden Arbeit der Schauspieler. Wesly Snipes macht eine ausgezeichnete Figur als innerlich zerrissener, aber auch eiskalter Unterweltboss. Einzig sein extrem weiches Verhalten bezüglich seiner Freundin wirkt unrealistisch. Sein drogenabhängiger Vater und sein psychopathischer Bruder werden ebenfalls mit enormer Intensität dargestellt. Action im eigentlichen Sinne gibt es kaum, obwohl der Finale Shootout eine der stärksten Szenen im Film ist. Zu bemängeln sind die für die Charaktertiefe wichtigen, aber sich oftmals wiederholenden Dialoge. Hier hätte ruhigen Gewissens eine Viertelstunde gekürzt werden können. Ansonsten eine spannende Angelegenheit, die eine soulige Score auffährt und daher zeitweise an das Blaxploitation-Kino erinnert.