Eines muss man Bruno Mattei ja lassen: er klaut nur bei den besten! Während für seinen Venedig-Endzeit-Heuler T2 (auch bekannt als CONTAMINATOR/SHOCKING DARK) ALIENS und THE TERMINATOR herhalten mussten, so hat er sich bei ROBOWAR vor allem an PREDATOR orientiert, vermischt mit einem Schuss ROBOCOP. Irgendwo in einem Dschungel im Niemandsland ist die neueste Errungenschaft eines Wissenschaftlers, ein Roboter namens Omega 1 (sprich: "Omega Wonn"), außer Kontrolle geraten. Zwar wird konsequent darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um die perfekteste Kampfmaschine überhaupt handelt, aber wenn man das Ding dann so sieht, fällt es einem schwer, dieser frechen Behauptung Glauben zu schenken. Omega 1 ist nicht nur völlig durchgeknallt, es ist auch böse und hochgradig schizophren. So gibt es sich selbst mit einer typisch metallischen Roboterstimme pausenlos sinnlose Befehle, die es gleich mit "Zu Befehl" selbst bestätigt und ausführt. Mit der gefährlichen Mission, Omega 1 einzufangen, wird PAM beauftragt. Das ist leider nicht die Anderson, sondern eine Abkürzung für 'Perfektes Arbeits-Material'. PAM besteht aus einigen Supersöldnern, sozusagen die besten der besten der besten, mit solch coolen Namen wie Marphy Black, Quang, Bray oder Sonny Peel. Im Dschungel angekommen retten sie alsbald eine Blondine namens Virgin vor einigen irren Gangstern, und da sie auf den Geschmack gekommen sind, säubern sie die Gegend gleich mal von sämtlichen Kriminellen. "Ich liebe solche Spielchen", sagt einer, und meint damit, mit seiner MG ein Gangsterdorf auszuradieren. Und er ist nicht der einzige, denn alle haben einen Wahnsinnsspaß und ballern grinsend die Leute über den Haufen, während sie ihnen lustige Sachen zurufen wie "Nur nicht so schnell. Einer nach dem anderen!" Granaten, Messer und bloße Hände runden das Massaker schließlich ab. Bald aber mischt auch der Roboman mit, dessen visuelle Wahrnehmung etwas zu wünschen übrig lässt. Es sieht eigentlich nur verpixelte rote Bilder, die ein wenig an die allerersten Computerspiele erinnern (mit dem Unterschied, dass diese eine bessere Graphik hatten). Ein armes Würstchen, aber es findet seine Opfer trotzdem. Keine Ahnung, was es mit ihnen anstellt, aber gut sehen sie anschließend nicht mehr aus. Gegessen und wieder ausgekotzt, kommt einem da in den Sinn. Da Omega 1 nichts besseres zu tun hat, beginnt es damit, PAM zu dezimieren. "Es ist kein schöner Anblick", sagt einer der harten Hunde zu seinen Kollegen, als er ein Opfer erblickt. "Das ist seine Hand", fügt er spontan hinzu, um den Söldnern und den Zusehern einen letzten Tipp zu geben, was das längliche Ding mit den fünf Fingern wohl sein könnte. Und so meuchelt sich der Möchtegern-Predator durch die Mannschaft, was durch die Tolpatschigkeit eines Typen etwas begünstigt wird, der munter in ein Fangeisen spaziert. "Aah! Verdammt! Aah! Helft mir hier raus! Aah!". Eines der Opfer spuckt Blut auf die Kameralinse, während ein anderer auf eine Mine fällt und KA-WUMM macht! Die Stunt-Puppe macht ihre Sache oscarverdächtig gut und fliegt zerfetzt durch die Botanik. Und so geht es dahin, bis zum dramatischen, unglaublichen Finale, in dem sich Virgin praktischerweise nicht nur als Chemiestudentin erweist, sondern der von Reb Brown dargestellte Marphy Black auch einen alten Bekannten wiedertrifft... Begleitet wird das amüsante Geschehen von bescheuerten Dialogen und Al Festas flottem Synthiegedudel (der sich am Synthesizer so richtig ausgetobt hat). Wer schon an Brunos SHOCKING DARK seinen Spaß hatte, der sollte von ROBOWAR richtig begeistert sein. Der Streifen bietet alles, was man von einem Trashknaller á la Italia erwartet. Wäre der Streifen einige Jahre später entstanden und hätte Herr Mattei das Magazin 'Splatting Image' gekannt, so könnte man glatt annehmen, er wollte sich mit seinem Film unbedingt in der "Baddie Ecke" verewigen....
PS: Die Höchstbewertung bezieht sich ausschließlich auf den ungemein hohen Spaßfaktor des Filmes und nicht auf dessen "Qualität".