Tja, da leider noch keine Vergleichsmöglichkeit zur Hand war, beschränkt sich dieses Review auf die reguläre deutsche Verleih-DVD, die wohl nicht die allerlängste Fassung des Streifens darstellt.
Tatsächlich weiss ich gar nicht so recht, ob da noch so viel mehr drin ist, denn viele Einstellungen vermitteln eher den Eindruck, als wollten die Macher es nicht auf einen Mega-Splatter hinaus laufen zu lassen, dann wiederum fehlen an einigen Stellen doch merklich die Nahaufnahmen, die einfach drin sein MÜSSEN!
Zum Film: es handelt sich um einen ziemlich kurzweiligen Streifen, der das Glück hat, nun, nachdem "Snakes on a Plane" halbwegs vernünftig in den Videotheken ankam, spät noch international vermarktet zu werden, denn er entstand wohl eher zeitgleich mit Diesem. Es geht um Zombies und ganz ähnlich wie gelungene, eher am Fun orientiert Filme wie "Return of the living Dead", wird mächtig wenig erklärt, sondern es gibt eben, hier als Cargo, eine Leiche an der rumgedoktert wurde und die dann freikommt. Der Rest der Geschichte ist vernachlässigbar und gehört in die Kategorie "Actionfilm". Langweilig wirds garantiert nicht, einige der Figuren sind ganz witzig gezeichnet, ja sogar die meisten, wenn auch recht klischeebelastet. Die Masken sind für ihren Stil wirklich teilweise exzellent, auch wenn der Grelle-Kontaktlinsen-Look nicht mehr allzu einfallsreich erscheint. Von dem grausligen Design alter Italofilme ist der Film jedoch ebenso weit entfernt wie von den comichaft gezeichneten Romero-Zombies. Das Ziel des Film schien es von vorneherein nicht zu sein, Angst zu erzeugen, sondern eben einen kontemporären Action-Horror-Fun Hybriden der Post-From-Dusk-till-Dawn Ära zu erzeugen, welches mit leichten Abstrichen gelungen ist.
In letzter Zeit kam einem ja viel an Zombiefutter unter, das meiste davon stellte sich schnell als mehr oder weniger ambitionierte Amateur-Tortur heraus, und das war es auch, was ich hier erwartete. Doch der Film reiht sich tatsächlich in der Preisklasse eher in die höher budgetierte und gehobene B-Filmstufe ein, was mich doch gefreut hat.
Wie schon erwähnt wird es, zumindest in der hierzulande regulären Fassung, nur selten blutig, man sollte aber auch keine Goregranate erwarten. Sämtliche Gewaltszenen sind stets einer komischen Note untergeordnet und sogar wenn auch Zombies geschossen wird, geht das unblutig, dafür aber mit absurdem Action-Getue (Getroffene fliegen erstmal zehn Meter nach hinten) vollzogen.
Wo der Film wirklich gewinnt, das sind einige Darsteller, die man vom Sehen her doch kennt, so wie Sid Haig, der vor Allem als Oberzombie glänzt oder Kevin J. O'Conner, der als Kind/Jugendlicher zum Beispiel in der Al-Bundy-Rip-off Sit-Com "Auf Schlimmer und Ewig" sowohl als doofer Junge als auch als Regisseur überzeugte. Er macht eine herrlich abgetakelte Figur hier.
Leichte Inkompetenz bei der beschränkten Umgebung des Flugzeugs muss man den Machern vorwerfen, wenn sie einige Figuren/Handlungsstränge zuerst ganz witzig einführen, nur um sie dann blitzschnell als unspektakuläres Zombiefutter enden zu lassen (ich denke zum Beispiel an die Nonne, bei der man den Eindruck hat "da kommt noch was, da kommt doch gleich noch was echt komisches!", doch denkste - als sie sich nach vielen Großaufnahmen endlich von ihrem Sitz bewegt wird sie sofort in eine Bodenluke gerissen und das wars; solche Sachen eben).
Fazit: Fast schon altmodisch simple Videothekenkost, die einen an die netten Neunziger erinnert, wo man noch nicht mit Sado-Horror a la Saw bombardiert wurde und sich über jeden Maskeneffekt freuen konnte, hach, schön, vielleicht hätte ich mehr Punkte geben sollen...