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Born to Defense ist einer der ganz frühen Jet Li Filme und gleichzeitig auch seine bisher einzige Regiearbeit.

Die Handlung ist kurz nach dem 2. Weltkrieg angesiedelt und kommt relativ aufwendig inszeniert daher. Das Budget war sicher nicht gerade niedrig, denn gleich die Schlachtszene zwischen Chinesen und Japanern zu Beginn macht Lust auf mehr. Jet (Jet Li) ist Soldat der chinesischen Armee und kämpft gegen die japanischen Invasoren. Nach dem Abzug der Japaner zu Kriegsende kommt er als Zivilist in seine Heimat zurück, um dort mit ansehen zu müssen wie amerikanische Truppen als so genannte Verbündete in China den Ton angeben. Die Bürger leiden unter den neuen Alliierten die sich im fremden Land nicht besser aufführen wie die Japaner. Jets Kampfkünste kommen gerade recht um die US Boys in die Schranken zu weisen.

Jet Li’s dritter Film nach den ersten beiden Shaolin Streifen kommt etwas ernster daher und ist kein Kung Fu Film im eigentlichen Sinne. Vielmehr ist Born to Defense der Versuch eines Actiondramas, mit Bezug auf Ereignisse nach dem zweiten Weltkrieg, die allerdings nur fiktiv sind. Auch wenn der Angriff der Japaner zu Beginn des Films nicht so ganz zum Rest passen will, so wurde er doch mit viel Pyrotechnik aufwendig ausgearbeitet und ist für chinesische Filme jener Zeit durchaus üppig ausgestattet. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der teilweise sehr rassistische Unterton. Die fremden GI’s werden als trinksüchtige rauflustige Barbaren dargestellt, die dass chinesische Volk kaum besser behandeln wie einst die japanischen Besatzer. Das ist im chinesischen Film nicht neu, das Konzept des unterdrückten Volkes, welches von einen der Ihren schließlich befreit wird, hat sich schon oft bewährt und ist Teil der chinesischen Kultur. Bekanntestes Beispiel wären da die „Once Upon a Time in China“ Filme mit dem chinesischen Nationalhelden Wong Fei-Hung. Schade ist nur das alle Charaktere sehr eindimensional sind und jedes noch platte Klischee erfüllen, die US Marines kommen da leider nicht besonders gut weg.

Wenn man sich von der Schwarz-Weiß Malerei nicht stören lässt, bekommt man einen recht soliden Actioner geboten. Außer Jet Li kann sich jedoch keiner wirklich nennenswert hervortun. Erwähnenswert wäre nur der Auftritt von Paulo Tocha, der später in Bloodsport gegen Jean Claude Van Damme in den Ring stieg und hier gegen Jet Li antreten darf. Das Li kein Charakterdarsteller ist wird auch sehr früh deutlich, in seiner hier noch jungen Schauspielerkarriere wirkt er abseits der Actionszenen arg unbeholfen und unsicher. Die Action, allen voran die Kampfszenen, stimmt dafür wieder sehr versöhnlich.

Zwar gehört Born to Defense nicht zur Oberliga der Martial Arts Filme, gefällt aber durch seine sehr bodenständigen Fights. Wer die Ringkämpfe in Ong Bak und Bloodsport mochte bekommt hier recht Ähnliches geboten, wenn auch nicht ganz so brutal. Es ist schon bemerkenswert wie der kleine Jet gegen die hühnenhaften Amerikaner seinen Mann steht, gegen den riesigen US Captain wirkt er beinah wie ein Zwerg.

Fazit

Born to Defense ist ein solider Actioner mit einer Portion Drama. Die Kampfszenen sind sehenswert und entschädigen für die etwas überzogene B-Movie Handlung. Für Jet Li Fans allemal sehenswert auch wenn er beiweiten nicht zu seinen Besten gehört.

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