Review
von Gonzo
Jetzt sind zwar schon ein paar Vollmonde an unserem abendlichen Firmament vorüber gezogen, aber endlich flimmerte einer der vermeintlichen Klassiker über meinen Televisionapparatus. Wobei ich es mir nun zur Aufgabe gemacht habe euch zu verklickern in wie weit er sich zu den vor kurzen erst von mir konsumierten Konkurrenzprodukten schlägt.
Interessanterweise war der jüngste Spross in meiner Erinnerung Michael Wadleighs Wolfen aus dem selben Produktionsjahr. Der im Grunde nicht mal in die Sparte plumpst und vom Stil auch nicht differenzierter sein könnte. Aber genau deswegen erscheint ein Vergleich so fanatisch fantastisch.
The Howling, ist das was er sein will ein reiner Werwolffilm aus einer zu der Zeit neu eingeläuteten Machart. Hart, reißerisch, etwas erotisch und alles mit leichtem Augenzwinkern. So gibt es eine stattliche Anzahl Maismehl- und rote Lebensmittelfarbe-Effekte und die Plastikzähne und Pelzkostüme wurden auch gleich dutzendfach bestellt. Leider sind die Effekte nicht ganz so zeitlos wie im oben genannten Thrillergeheule, es sind einfach zu viele und lassen somit zu oft unfreiwillig hinter die Kulissen lugen. Klischees werden leider auch am laufenden Band bedient. Ganz egal ob es nun das nächtliche Geräusch, das mit der bald defekten Taschenlampe untersucht wird oder die sektenhafte „Dorfgemeinde“ ist. Ähnliches gilt für die Atmosphäre, während Wadleigh es noch schafft innerhalb der ersten Minute eine Stimmung aufzubauen und komplett zu halten, sieht das beim heulenden Tier ganz anders aus. Es baut zwar letztendlich auch Spannung und Atmosphäre auf, aber dann knallt auch schon der Hamburger auf den Grill und leitet den Abspann ein. Also nichts, aber ich nehme an das war auch nicht die Intention.
Hier war die Absicht blutig, sexy und auch spaßig zu unterhalten und einem nicht einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen.
Zusammengefasst…
…schafft er das auch und für unsere Lykanerfreunde gibt es auch ordentlich aussehende Canis lupus-homo sapiens-Hybriden. Die zwar noch etwas unbeholfen durchs Bild humpeln, sich aber nicht zwangsläufig verstecken müssen. Vielleicht sollten sie sich nur einmal kämmen?
Welcher der beiden Filme nun mehr begeistert ist demnach Geschmackssache. Wolfen ist erwachsener aber nicht splatterlastiger, dafür kann das Gassi gehen mit dem Tier deutlich unterhaltsamer, aber auch kurzweiliger ausfallen. Zu Recht einer der besseren Filme für diese Sparte, auch wenn er fleißig Klischees bedient.
Ich für meinen Teil, habe jetzt erst einmal Bock auf einen Hamburger!
Euer, Vollmond anjaulender Gonzo