Die 80er-Jahre sind bekanntermaßen die besten Jahre des modernen Horrorfilms gewesen. Viele packende Geschichten und mindestens genauso viele bekannte Figuren entsprangen jenen gar gruseligen und/oder blutigen Streifen dieses Jahrzehntes! Neben irren Massenmördern, merkwürdigen Phänomenen, Vampiren oder übergroßen Insekten, gab es auch das Genre der Werwölfe, jenen Geschöpfen die nun nicht genau zu wissen scheinen, ob sie nun mehr Mensch oder mehr Wolf sind. Neben "American Werwolf" ist Joe Dantes "The Howling" noch der bekannteste, wenn auch nicht unbedingt der beste, Vertreter des Genres.
Die Story selbst ist recht überzeugend geraten. Die Geschichte um eine Reporterin, die nach einem alptraumhaften Erlebnis in ein Sanatorium gebracht wird und dort auf ein Rudel Werwölfe stößt ist zwar leicht trashig aber insgesamt doch recht fein ausgedacht. Zwar kommen bei dem ganzen Treiben hier und da auch einige Ungereimtheiten auf, doch diese sind, glücklicherweise, leicht übersehbar.
Durch die vielen Aufnahmen des dunklen Waldes, gruseligen Nebelschwaden und einem netten, passenden Soundtrack, kommt in vielen Szenen zudem eine gar gruselige Atmosphäre auf, die vor allem in der zweiten Hälfte des Films zur Geltung kommt. Im Finale möchte die Atmosphäre dann überhaupt nicht mehr abbrechen.
Den größten Schrecken erzeugen aber die wunderbaren Verwandlungsszenen, die perfekt zur Geltung kommen, da sie mit großer Sorgfalt inszeniert worden. Vor allem die Verwandlung von Eddie bleibt einem noch tagelang im Gedächtnis. Selten solch ein wunderbar grausiges und schrecklich schönes Make Up gesehen, wie bei dieser Verwandlung. Mich fröstelt es schon, wenn ich nur daran denke!
Neben all der löblichen Sorgfalt, die in dem Film steckt, gibt es aber auch einen dicken Kritikpunkt zu bemängeln: Langatmigkeit! Nach dem recht furiosen Start dümpelt der Film erst einmal vor sich hin. Die Story kommt nicht so recht in Fahrt, sondern erzählt in viel zu langen Szenen einige Sachen, die einen eigentlich gar nicht so recht interessieren. Zwar tauchen ab und an mal ein paar Schreckensmomente auf, doch leider viel zu selten, so das leichte Langeweile etwas überhand nimmt. Aber in der zweiten Hälfte des Geschehens, geht es dann richtig ab und die Langatmigkeit ist endgültig besiegt und der Schrecken nimmt seinen genialen Lauf!
Als Letztes sein noch die Schauspieler erwähnt, die allesamt eine akzeptable Leistung abliefern!
Fazit: Joe Dantes "The Howling" ist nicht ohne Grund einer der bekanntesten und beliebtesten Werwolffilme überhaupt. Auch wenn die ersten 50 Minuten doch mehr quälend lang als erschreckend gruselig wirken, so ist es doch gerade die letzte 3/4 Stunde die eine unheimlich dichte, erschreckende und wirklich perfekte Gruselatmosphäre erzeugt, die man so nur selten zu Gesicht bekommen hat. Geniale Effekte und schaurige Masken dürften zudem für einige schlaflose Nächte sorgen!
Wertung: 7/10