Bevor er zum Glauben gefunden hat, hatte der Priester Daniel Tyrone noch ein anderes, wilderes Leben... und aus diesem sogar noch seine Tochter Paula, die nicht weiß, dass er ihr Vater ist und die sich aktuell als Stripperin in einem billigen Schuppen verdingt. Als Paula plötzlich ermordet wird und die Polizei Tyrone am Tatort vorfindet, ist dieser natürlich prompt der Hauptverdächtige, auf den sich die Ermittlungen konzentrieren. Um den wahren Täter Dingfest zu machen, schnüffelt Pater Tyrone gemeinsam mit Paulas Stripper-Kollegin Nicole auf eigene Faust in der Sache nach und kommt so dem irren Maler Robert Sorrel auf die Schliche, der seine Akt-Modelle umbringt, sobald er ihre Bilder fertiggestellt hat... Nur dem in einem raren Helden-Part genial aufspielenden Brad Dourif in der Rolle des unorthodoxen Rowdy-Priesters Tyrone sowie der damals noch niedlich anzusehenden Maria Ford als optischer Beigabe ist es zu verdanken, dass dieser etwas merkwürdige Serienkiller-Thriller gerade mal eben so das breite Mittelfeld des Genres erreicht. Inhaltlich schwankt die Angelegenheit da etwas unentschlossen zwischen banalem Krimi-Getue und gelegentlichen Anflügen einer Charakter-Studie der Hauptfigur - wozu Dourif darstellerisch auch allemal in der Lage wäre! - hin und her, doch stehen diese häufig hinter den üblichen (S)Exploitation-Schauwerten in Form von ausschweifenden Striptease-Szenen und Nackedei-Einlagen an, auf die es Produzenten-Legende Roger Corman sicherlich sehr viel mehr ankam. Die Inszenierung von Louis Morneau, der da im Anschluss ja noch eine durchaus solide Karriere als B-Movie-Regisseur hingelegt hat, wird hier in erster Linie aber eigentlich nur durch das Drehbuch behindert, welches da kein Rätselrate-Spiel rund um die Identität des Killers veranstaltet und damit die Chance auf gediegene Whodunit?-Spannung schon früh vergibt. Dummerweise sind die Szenen mit No-Name-Actor David Ledingham, der da den beknackten Paul Sorrel mimt und dabei overacted, dass die Schwarte kracht, aber auch die schwächsten Momente des Films... und von denen gibt es dann leider doch zu viele, als dass man das so einfach ignorieren könnte. Die relativ schlappe Psychopathen-Performance zieht das Ganze dann doch ein Stück weit runter und hält von einem "Maniac" bis hin zu "Der Sunset-Killer" wirklich keinem Vergleich stand. So macht "Final Judgement - Henker im Messgewand" insgesamt dann doch einen etwas zwiespältigen Eindruck, auch wenn man ihm anrechnen kann, dass er ohne übertriebene Brutalitäten auskommt und auch nicht zum Charles Bronson-mäßigen Selbstjustiz-Reißer degeneriert, was ganz leicht hätte passieren können (gerade bei dem Titel, ey!). Fazit: Mittelmaß, aber für Fans von Brad Dourif ein Muss.
5/10