"Friends" ist die erste TV-Produktion, für die Japan und Südkorea zusammengearbeitet haben.
Inhalt:
Der jungen Japanerin Tomoko (Kyoko Fukada) wird in Hongkong die Handtasche gestohlen. Gewillt, ihre Sachen wiederzubekommen, macht sie sich auf die Suche nach dem Taschendieb und stolpert so über den jungen Koreaner Ji Hoon (Won Bin), den sie zunächst irrtümlicherweise für den Dieb hält. Obwohl Ji Hoon wegen der Unannehmlichkeiten, in die Tomoko ihn gebracht hat, sauer ist, lädt er sie zum Essen ein. Als Gegenleistung will Tomoko die Hauptrolle in seinem Amateurfilm spielen. Die Zeit bis zu ihrem Rückflug nach Japan bzw. Korea verbringen die beiden so gemeinsam in Hongkong und kommen sich langsam näher.
Zurück in Japan muss Tomoko ihre langweilige Arbeit in einem Kaufhaus fortführen und Ji Hoon fühlt sich in Korea mit dem Wunsch seiner Eltern konfrontiert, dass er den Familienbetrieb übernehmen soll anstatt seinem Traum Regisseur zu werden nachzujagen.
Tomoko und Ji Hoon vertreiben sich bald die Zeit damit, sich gegenseitig E-Mails zu schreiben, um so mehr übereinander zu erfahren. Obwohl sie Japan bzw. Korea bereisen, schaffen es die beiden nicht zueinander zu finden, sei es durch Intrigen im Bekanntenkreis, Konflikte mit der Familie oder ganz einfach durch fehlende Zeit und Absprachen. Doch sie geben die Hoffnung nicht auf.
Kommentar:
Für mich ist "Friends" eine gelungene Ablenkung für ein verregnetes Wochenende. Da die Serie nur vier Folgen hat, hat man sie auch ziemlich schnell durch. Ein Happy End ist vorprogrammiert, was insgesamt aber zur Story passt, die ja eher auf eine Romanze zugeschnitten ist. Romantik kommt insgesamt ein wenig zu kurz, da im Grunde parallel zwei Geschichten (nämlich die von Tomoko in Japan und dann die von Ji Hoon in Korea) erzählt werden, wie die zwei Hauptdarsteller ihr Leben meistern und sich gegenseitig vermissen. Gerade in unserer heutigen globalisierten Welt ist das Thema von Verliebten in zwei verschiedenen Ländern ja nicht mehr fremd, weshalb die Story nachvollziehbar ist, und manche von uns sich vielleicht sogar besonders mit den Figuren identifizieren können, haben sie so etwas selbst schon einmal erlebt.
Insgesamt finde ich die Konflikte zwischen den Kulturen, Verständigungsprobleme und andere Probleme, die eine Partnerschaft über eine solche Entfernung mit sich bringen, ein wenig zu schwach ausgeleuchtet (da hätte man wohl mehr Folgen gebraucht). Da die Hauptfiguren aber sympathisch profiliert sind und die Geschichte normale realistische Leben zeichnet (vor allem Tomoko, die als Einzelkind mit ihrer alleinerziehenden Mutter zusammenwohnt, nicht gerade sehr erfolgreich ist und sich früher sogar einmal umbringen wollte), bleibt die Serie unterhaltsam und zuckersüß.
Das Happy End ist für meinen Geschmack etwas zu überzogen, aber insgesamt ist "Friends" eine nette Miniserie für langweilige Stunden. Und gerade als Nicht-Asiate, der nicht so sehr mit diesen Kulturen vertraut ist, lernt man nebenbei auch noch ein bisschen was über das Alltagsleben in Japan bzw. Korea.
Friends – ein netter Beitrag zum Thema "Liebe ist grenzenlos".