Südkoreanischer Low-Budget Old-school-Eastern im Wald-und-Wiesen-Setting, international vermarktet durch Asso Asia Films. Dahinter stecken Thomas Tang & Joseph Lai. Godfrey Ho wird als Regisseur genannt.
Laut TMDB und Letterboxd heißt der Film auch Drunken Fist und stammt von 1981 mit Kang Beom-gu als Regisseur.
Meine Vermutung wäre, dass der Film durch Asso Asia neue Credits, eine neue englische 3-Personen-Synchro und einen zusammengeklauten Soundtrack bekommen hat. Aus Vermarktungsgründen hat man diese Neuverpackung Revenge of Drunken Master genannt, um durch die Assoziation zu Jackie Chans Erfolgsfilm Drunken Master (1978) einen potenten Cashgrab zu generieren.
Mit Drunken-Kung-Fu hat das Ganze wenig zu tun, auch wenn die Synchro das Gegenteil behauptet. Drunken Kid, ein Jackie-Chan-Klon, bringt Gegner mit Akupunktur zum Lachen, muss den Tod seines Meisters rächen und seine Freundin befreien. Verantwortlich sind die sogenannten Blood Ninja Gangster, maskierte Typen, die weder wie Ninjas aussehen noch sich so verhalten.
Dann gibt es da noch einen in Weiß gekleideten Polizisten. Er tritt als Kopfgeldjäger auf, verprügelt Bösewichte und rettet eine Frau in Nöten. Anschließend vergewaltigt er sie (angedeutet), woraufhin sie ihn fortan aus Dankbarkeit für ihre Rettung liebt. Im Finale treffen der Cop, der Jackie-Chan-Klon und die Bösewichte in einem tödlichen Kampf aufeinander.
Die Mischung aus Kampfszenen und kleineren Albernheiten ist nett anzusehen, lässt aber große Kampfkunst und spektakuläre Choreos vermissen. Die Perücken sitzen schlecht, die Dialoge sind lachhaft und die Synchronstimmen schlicht lächerlich. All das trägt zur kuriosen Atmosphäre dieses trashigen Eastern bei, der bestenfalls eine Fußnote im Genre darstellt.
Das Finale hinterlässt einen positiven Gesamteindruck, weil der Kampf Zwei gegen den Endboss ein paar nette Einfälle bereithält und lange genug andauert, um etwas Intensität zu entwickeln. Besonders nett ist die Idee, dass ein Kämpfer seine Lebensenergie über die Fingerspitze in den Bauchnabel seines Kumpanen überträgt, damit dieser weiterkämpfen kann. Amüsanter, aber keinesfalls ernst zu nehmender Nonsens, der allerdings nie over-the-top genug wird, um echte Begeisterung zu entfachen.
Wer einen feuchtfröhlichen Drunken Master im Jackie-Chan-Format erwartet, den trifft stattdessen ein staubtrockener Schlag in die Fresse der Erwartungshaltung!