Cybill (1995)

Gesamtbesprechung

Das ehemalige Schauspiel-Sternchen Cybill Sheridan bekommt keine guten Rollen mehr und verdient ihr Geld jetzt mit Werbespots und Minirollen. Aber auch privat läuft nicht alles zum Besten: Zwei gescheiterte Ehen und ihr Ex-Mann, der Buchautor Ira hofft immer noch, dass Cybill zu ihm zurückkommt. Ex-Ehemann Nummer 2 Jeff, von Beruf Stuntman, hat sich bei ihr mehr oder weniger wieder eingenistet. Sie hat von jedem der beiden eine Tochter: Zoey, die noch zu Hause wohnt, und Rachel, die schon verheiratet ist und Cybill zur Großmutter macht. Mit ihrer besten Freundin Maryann, die ebenfalls geschieden ist und durch diesen Umstand zu einem Vermögen gekommen ist, teilt sie die guten und schlechten Erfahrungen des Lebens, und meistert die Schwierigkeiten ihrer Karriere.

Cybill ist beinahe eine All Girl Sitcom, bei der nur Cybills Ex-Göttergatten den weiblichen Familienablauf gelegentlich unterbrechen. Ähnlich wie bei den Golden Girls werden die Rollenverteilungen neu ausgewürfelt und so muß sich Cybil mehr schlecht als recht durch die meist männlich besetzte Berufswelt durchboxen, was als Frau Mitte 40 nicht immer einfach ist.
Zum Glück steht eine gute Freundin bei und besonders die Dialoge mit Maryanne machen die Serie interessant. Tabulos wird da über Männer hergezogen und sexuelle Themen abgearbeitet. Allerdings nehmen sich die Frauen selbst oft auf die Schippe, so daß auch die Männer was zum lachen haben. Maryann ist für mich sogar das Highlight, wenn sie beim Martini süffeln über ihren (nie zu sehenden Ehemann) herzieht oder Pläne spinnt ihm das Leben zur Hölle zu machen, wie es nur eine betrogene Ex-Frau fertigbringt.
Der Humor ist dabei sehr schön schwarz und zynisch. Mit spitzer Zunge werden die Dialoge geführt. Nur mit den beiden Töchtern hatte ich so meine Schwierigkeiten, Zoey war mir zu zickig und die andere eher wenig präsent. Die vier Staffeln sind mittlerweile sogar als DVD Boxen veröffentlicht, allerdings wird die Serie auch aktuell noch recht oft wiederholt, reinschauen zum antesten lohnt sich.
7/10