Inhalt:
Susan Manning (Jennifer O´Neill) erlebt aus nächster Nähe mit wie ihr Freund und Arbeitgeber, der Therapeut Dr. Swanson, Selbstmord begeht.
Um diese tragische Ereignis besser verarbeiten zu können beschließt sie eine Stelle als Krankenschwester bei Dr. Magnus Quilly (William Windom) anzutreten, die ihr Swanson kurz vor seinem Tod noch vermittelt hat.
Dr. Quilly, einer der führenden Köpfe auf dem Gebiet der Behandlung von Geisteskranheiten, leitet das Institut für psychiatrische Forschung und Susan erreicht nach einer langen Zugfahrt schließlich den Bahnhof von Fairfield wo sie schon ein Fahrer erwartet um sie zu der weit abgelegenen Anstalt zu bringen.
Dort angekommen macht Susan zunächst die Bekanntschaft von Jones (Richard Allen) dem Sicherheitschef und Miss Donnymead (Lynn White), Dr. Quillys Sekräterin.
Schon bald steht Susam dem Leiter der idyllischen Nervenklinik gegenüber und dieser erläutert ihr auch sogleich seine Methode zur Behandlung der Patienten, die in Quillys Anstalt als "Gäste" bezeichnet werden:
Unter Aufsicht dürfen die "Gäste" ihre Fantasien ausleben bis sie dieser leid sind von selbst gesunden.
Susan findet dies sehr interessant und ist sogleich bereit die notwendigen Unterlagen für den Antritt der Stelle zu unterschreiben.
Doch dann teilt ihr Quilly mit das sie sich mit ihrer Unterschrift nun selbst eingewiesen habe und wenn Susans Fantasie darin besteht Krankenschwester zu sein dann könne sie diese gerne im Institut ausleben.
Dies findet Susan nachvollziehbarerweise äußerst verstörend und versucht das Institut zu verlassen...nur um am elektrisch geladenen Eingangstor einen Schlag zu kriegen, der sie aber zum Glück nur bewusstlos werden lässt.
Zunächst befindet sich Susan in einem dunklen Keller nur um nach geraumer Zeit in einem bequem hergerichteten Zimmer des Instituts aufzuwachen.
Nachdem sie festgestellt hat, dass die Möglichkeiten für eine Flucht aus dem Institut im Moment nicht besonders hoch sind entschließt sie sich in ihre Rolle als Patientin / Krankenschwester zu fügen.
Zugleich stellt sie Nachforschungen an und sucht nach einer Chance mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen.
Nach und nach lernt Susan weitere Patienten kennen:
Da ist zum einen David (Greg Latter) der als einziger "Gast" in einer Zelle eingeschlossen ist, Ronnie (Ron Palillo) der besonders gerne Modellflugzeuge baut und Gow (Sydney Lassick).
Weiterhin macht Susan Bekanntschaft mit Dr. Preisser (Manfred Seipold) (der bezüglich der Tatsache das Menschen Kleider tragen einige bizarre Theorien hat) und Dr. Desmond Moore (Robert Forster) der als einziger Angestellter des Institutes normal wirkt.
Dann erzählt eine Patientin (die sich für eine Dichterin hält) Susan bei einem Spaziergang im Park der Anstalt das der jetzige Dr. Quilly nicht der echte Quilly sei. Denn der sei vor einiger Zeit verstorben... .
Meinung:
Das erste Mal stieß ich in Rolf Giesens und Ronald M. Hahns Neuen Lexikon des Horrorfilms auf Committed wo der Film aber in ein bis zwei Sätzen abgehandelt wurde, was aber meinem geweckten Interesse nicht schadete.
Committed ist heute wohl nicht sehr vielen Leuten bekannt.
Hierzulande erschien der Film auf VHS von Highlight Video mit einer FSK 16.
Als schließlich eine DVD in der MGM Limited Edition Collection erschien konnte ich mir endlich diesen relativ unbekannten 80-er Jahre Film zu Gemüte führen.
Vorlage für die Verfilmung war die Novelle Clock and Bell
von Susan Claudia (Pseudonym) bzw. William Johnston doch genaugenommen stand bei Committed E. A. Poes Kurzgeschichte Das System des Dr. Teer und Prof. Feder, wo die Insassen einer Anstalt für Geisteskranke eine Revolte starten, das echte Personal in die Zellen sperren und dann deren Plätze einnnehmen, Pate.
So ist Dr. Quillys Methode zur Behandlund seiner "Gäste" dieselbe wie in Poes Geschichte.
Das System des... wurde bereits einige Male verfilmt (Lunacy, Mansion of Madness, Stonehearst Asylum) und Committed ist meiner Meinung nach ebenso gut gelungen.
In Bezug auf Gewalt hält sich der Film zurück vielmehr stehen die Charaktere und Susans Versuche herauszufinden was eingentlich tatsächlich hinter den Mauern der Anstalt vorgeht im Vordergrund.
Im Gegensatz zu anderen Filmen wo Nervenheilanstalten entweder als düstere burgartige Gemäuer oder als sterile Klinikgebäude dargestellt werden erinnert das Institut in Committed an ein Kurhotel mit einem schönen Park und gemütlich eingerichteten Zimmern und Aufenthaltsräumen.
Auch das Erscheinen der Patienten trägt sehr zur Atmosphäre des Films bei:
Denn ganz nach Quillys Therapiemethode haben sich die meisten "Gäste" verchieden kostümiert.
So trägt ein Patient ein Supermankostüm während andere aussehen als wollten sie in eine Opernvorführung.
Meine Lieblingsszene ist wo Susan zuerst den Aufenthaltsraum der Anstalt vorgeführt bekommt, sämtliche "Gäste" in ihren Verkleidungen sieht und das Ganze zuerst wie eine ganz normale Kostümparty wirkt.
Clever ist auch eine Szene in der Susan es schafft in Quillys Büro zu gelangen um dort mit dem einzigen Telefon Hilfe zu rufen nur um von der Vermittlung nach einem Code, den nur der Doktor kennt, gefragt zu werden. Denn ohne den könne sie nicht verbunden werden. Ansonsten solle sie doch bitte wieder in ihr Zimmer gehen und eine brave Patientin sein.
Mein persönlicher Favorit unter den Darstellern ist Richard Allen als grimmig dreinblickender Sicherheitsmann Jones der aussieht als würde er den Nächsten der Dummheiten macht mit dem Schlagstock K. O. hauen.
Regie bei Committed führte William A. Levey der dem einen oder anderen Fan von Horror- und Exploitationfilmen durch Blackenstein (1973) und Hellgate (1989) ein Begriff sein dürfte.
Fazit:
Committed ist klar im Genre des Psychothrillers einzuordenen.
Freunde von E. A. Poe Verfilmungen sollten hier mal einen Blick riskieren (wie auch alle interessierten Filmfans). (10/10)