Irgendwo in der Wüste in einem US-Bundesstaat: Eine Kreatur wacht nach 900 Jahren wieder auf und hat Hunger. Das erste Opfer ist ein Tanklastwagenfahrer und das Ergebnis ist eine gesperrte Strasse, die einzige Strasse aus der Einöde. Einige Vorbeikommende und Einheimische schließen sich zusammen, um die Kreatur zu töten.
Was würden manche Regisseure wohl heutzutage machen, hätte es den Film Alien nie gegeben? Zumindest hätte es Unearthed in dieser Form nicht gegeben, denn Matthew Leutwyler (schweizer Vorfahren?) orientiert sich doch in auffallend vielen Punkte an diesem Science Fiction Horrorklassiker. Statt der engen Nostromo gibts hier ein eingeschlossenes Wüstenkaff, das Monster sieht Gigers Original doch deutlich ähnlich und sogar Monster Junior ist eindeutig ein Verwandter der gefürchteten Facehugger. Lieber gut geklaut, als schlecht erfunden.
So entwickelt sich Unearthed zu einem recht soliden Monsterfilmchen, bei dem zunächst mal ausführlich die aufgefahrenen Protagonisten vorgestellt werden um danach aber ein angenehm passables Tempo zu bieten. Das Geschehen spielt sich dabei innerhalb einer Nacht ab und ist für eine durchschnittliche DTV Produktion eigentlich ganz ok. Für meinen Geschmack hätte es nicht unbedingt so vieler grüngefilterter Nachtaufnahmen gebraucht und die Kamerafahrten hätten auch nicht unbedingt teilweise so hektisch und unübersichtlich sein müssen, aber ok, wenns denn der Spannung dienlich ist.
Für einen FSK 16 Streifen wird dafür ziemlich ordentlich geschmoddert, da sind durchaus einige explizit eklige Szenen dabei. Die lustigste Szene ist allerdings als Fräulein Sheriff durch eine Explosion meterhoch, sich überschlagend durch die Luft geschleudert wird (sieht gar nicht mal schlecht aus), sich aber nicht mal ein Kratzerchen oder gar einen Splitter einfängt, sind schon tough die Gesetzeshüter auf dem Land.
Die Darsteller sind dabei ganz ok, auch wenn ich mir wünschte die Synchronsprecherin unserer Wodka/O-Saft frühstückenden Sheriffmaus würde vor der Arbeit das Valium weglassen. Am Ende läuft ja doch alles auf das 10 little Indians Prinzip hinaus, wobei mich Unearthed doch ein wenig überrascht hat, welche zwei Personen am Schluß überleben dürfen. Gesamt gesehen liegt der Film knapp über Schnitt, allerdings hat man auch nicht wirklich viel verpaßt wenn man ihn ausläßt.
6/10