Hier lieferte Actionregisseur Mark L. Lester zumindest noch gute B-Kost ab, doch nach " The Base 2 " ging es mit seinen Filmen steil Berg ab und er hat heute seinen Tiefpunkt mit " Pterodactyl " erreicht. Hier bekam er ein einfaches Drehbuch, ein passables Budget und machte auch etwas Ordentliches draus. " Whitmans Rückkehr " fährt ganz klar im Fahrwasser von " Sieben ", ohne jedoch annähernd an das Vorbild heranzureichen. Aber wer Lester´s frühere Filme mochte, kann hier ohne schlechtes Gewissen auch mal einen Blick riskieren. Seinen brutalen Stil behält der Regisseur nämlich bei und auch sonst wird man in den knapp 90 Minuten gut unterhalten.
Story:
Don Morell ( Mario van Peebles ) hat es geschafft den religiösen Serienkiller Whitman ( James Remar ) dingfest zu machen. Whitman wird zum Tode verurteilt, doch die CIA braucht seine Fähigkeiten, belebt ihn wieder und führt eine Gehirnwäsche durch um ihn als Attentäter auszubilden. Doch Whitman hat die CIA mit seiner Gefügigkeit nur hereingelegt und flieht. Nun beginnt er wieder mit dem Morden und hat es diesmal auf die Geschworenen und Richter seines Prozesses abgesehen. Morell will den Killer dingfest machen, steht jedoch selbst auf dessen Mordliste.
Der Film erfindet das Genre bestimmt nicht neu und zeigt sich wenig innovativ. Doch Lester zieht die einfach Story ohne große Überraschungen recht flott vom Leder und schafft es sogar Längen ganz zu vermeiden. Mehr Spannung und ein paar eigene Ideen hätten dem Ganzen bestimmt nicht geschadet, so kann man stets vorhersehen, was als nächtes passiert. Die Spannung schwankt von schwach bis solide, doch keine Szene ist richtig packend. Wir wissen ganz genau, das Gute gewinnt nun mal und da macht " Whitmans Rückkehr " bestimmt keine Ausnahme.
Wesentlich besser sieht es da bei den Actioneinlagen aus. Die reissen zwar nicht vom Hocker, doch Lester inszeniert gewohnt blutig und brutal. Kleine Shootouts mit blutigen Einschüssen, viele Morde und ein paar wirklich gute Fights gibt es zu begutachten. Auch die Tatsache, dass Whitman besonders gerne mit dem Messer oder einer Nagelpistole herumhantiert sorgt für jede Menge Kunstblut. Damit geizt Lester natürlich eh nicht. Zudem sind die meist kurzen Actioneinlagen gut im ganzen Film verteilt. Die Idee mit den Bibelsprüchen ist zwar ganz nett erdacht und hebt das Niveau vieler Dialoge eindeutig an, doch im Finale übertreibt man es damit.
Bei den Kulissen hätte man sich auch ein bisschen mehr Mühe geben können. Nur die abgelegene Farm mit dem dunklen Keller ist bedrohlich, die restlichen Orte driften zu stark ins exotische ab, was in so einem Thriller nichts verloren hat.
Mario van Peebles erbringt hier nicht gerade eine Glanzleistung. Eher routiniert könnte man sein etwas blasses Schauspiel nennen, doch dafür macht James Remar seinen Part als Whitman wirklich gut.
Fazit:
Brutaler B-Serienkillerfilm ohne große Überraschungen. Man weiss wer die Morde begeht, somit kann auch die Spannung keine Höchstleistung erreichen. Die Darsteller machen ihre Sache ganz gut, doch Lesters Hauptaugenmerk ist immer noch die blutige und brutale Action, welche ziemlich zahlreich vertreten ist. Insgesamt geht der Film aber in Ordnung, vor allem im Gegensatz zu Lester´s heutigen Werken.