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„Whitmans Rückkehr“ ist zwar kein überragender, aber ganz netter Serienkillerfilm auf den Spuren von „Sieben“ und „Glimmer Man“.
Der Cop Don Morrell (Mario Van Peebles) konnte den serienkillenden Bibelfanatiker John Matthew Whitman (James Remar) nach langer Jagd endlich dingfest machen, doch Whitman und die Verhaftung verfolgen Don noch in seinen Träumen. Whitman wird nicht zuletzt aufgrund der Hilfe von Staatsanwältin Charlotte Hart-Morrell (Gladys Jimenez), Dons Ex-Frau, zum Tode verurteilt, bei dessen Vollstreckung auch Don anwesend ist. Damit beginnt der Film ganz ordentlich. Die anfängliche Verhaftung ist solide inszeniert und überraschend hart, wenn auch nur Standardware.
Doch man hat andere Pläne mit Whitman und so ist dessen Hinrichtung nur inszeniert. Stattdessen wird er offiziell für tot erklärt, bekommt mit plastischer Chirurgie ein neues Gesicht und wird von einer geheimen Behörde nach einer gründlichen Gehirnwäsche zum Attentäter ausgebildet. Doch diese ist nicht so gründlich wie gedacht, denn bei seinem ersten Feldeinsatz kratzt Whitman die Kurve. Die Wendung mit der Behörde ist zwar ziemlich arg an den Haaren herbeigezogen, aber immerhin die kurze Schießerei mit den Bodyguards ist nett geraten.

Whitman klaut aus dem Gerichtsgebäude die Liste aller Personen, die mit seiner Verurteilung zu tun hatten. Er beginnt damit, den ersten Geschworenen auf der Liste in altbewährter Manier zu ermorden: Wie ein Märtyrer ausgestellt und mit einem Bibelzitat im Mund. Don übernimmt den Fall, da er einen Nachahmer des für tot erklärten Whitman dafür verantwortlich hält, und macht sich auf die Jagd...
„Whitmans Rückkehr“ ist ein zwar simples, aber geradliniges und zielstrebiges B-Movie, das seinen Mangel an echter Spannung vor allem durch das hohe Tempo gut übertünchen kann. So sind die Wendungen der Story wenig überraschend, vor allem weil der Zuschauer schon von Anfang an weiß, wer hinter den Morden steckt. Doch der Plot kann immerhin als recht flotte Verbindung zwischen den Aktionen Whitmans und denen der Cops dienen und so auf einen gewissen Unterhaltungswert kommen.
Die Figur des Whitman ist zwar nicht unbedingt besonders innovativ erdacht oder auf viel Tiefenpsychologie angelegt, aber immerhin ein illustrer Bösewicht. Die Idee mit den Märtyrermorden ist zudem auch mal was anderes und sorgt für recht ungewöhnliche Leichenfunde, auch wenn die Bluteffekte teilweise etwas billig aussehen.

Immer wieder gibt es auch ein wenig Action in Form von kleineren Verfolgungsjagden und Schießereien, die Mark L. Lester mal wieder recht ansprechend in Szene setzt. Zwar ist die Menge recht klein, da „Whitmans Rückkehr“ eher als Thriller gedacht ist und allzu spektakulär sind die Actionszenen nicht, aber ein paar ganz nette Stunts sowie blutige Einschüsse können doch bei Laune halten.
Mario Van Peebles spielt die Hauptrolle als in allem recht routiniert, wobei sein Gegenspieler James Remar auf gleichem Niveau dagegen hält. Gladys Jimenez ist recht gut agierendes, schmückendes Beiwerk und auch die Nebendarsteller routiniert.

So bleibt ein zwar flacher und oberflächlicher, aber temporeicher Serienkillerfilm ohne allzu große Längen und mit ein paar netten Actionmomenten.

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