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Dem Polizist Don Morrell gelingt es, den religiös verblendeten Frauenmörder John Matthew Whitman dingfest zu machen und in die Gaskammer zu bringen, wo dieser vermeintlich den Löffel abgibt. In Wahrheit ist die Hinrichtung jedoch nur gefaket und eine geheime Behörde schnappt sich anschließend den "Leichnam", um Whitman eine Gesichts-OP und eine Gehirnwäsche zu verpassen und ihn zu einem perfekten Attentäter umzupolen. Doch oh je: Bereits der erste Einsatz Whitmans schlägt fehl und es gelingt dem Killer, seinen Bewachern zu entkommen... und stattdessen bringt er nun in alphabetischer Reihenfolge die Geschworenen um die Ecke, die ihn nach seiner Gerichts-Verhandlung zum Tode verurteilt haben. Die bizarren Morde nach dem Vorbild katholischer Heiliger, die allesamt grausam gemartert wurden, rufen flugs wieder Morrell auf den Plan, der allerdings immer noch von seiner letzten Begegnung mit dem Irren traumatisiert ist... Wenn ein Film direkt mal mit einer Oben-ohne-Kopfüber-Kreuzigung anfängt, dann weiß man doch schnell, wo man bei Mark L. Lesters "Whitmans Rückkehr" dran ist, einem mittelprächtigen Streifen fürs US-Kabel-TV, der da eine "Sieben"-like Thriller-Plotte mit religiösen Sperenzchen und ein wenig Paranoia-und-Gehirnwäsche-Quatsch à la "Botschafter der Angst" (oder eher doch "Nameless - Total Terminator"?) vermengt und mit dem der ehemals profilierte Regisseur am Ende doch nur noch weiter die Karriereleiter in den B- bis Z-Bereich runterklettert. Okay, im Grunde genommen kann man da doch noch froh sein, dass sich die Chose zumindest halbwegs ernst nimmt und man sich hier nicht gänzlich dem schieren Schwachsinn ergibt, denn immerhin hätte die Macher da auch nichts von einer "echten" Re-Animation des toten Serienkillers wie in "Universal Soldier" abgehalten, was man sich dankenswerterweise verkniffen hat. Weniger Zurückhaltung hat man da jedoch in Sachen Blut und Gewalt geübt, denn "Whitmans Rückkehr" wurde da doch auffällig mit ein paar groben Brutalitäten ausstaffiert, um das Ganze für die Genre-Crowd ein wenig attraktiver zu machen. Leider ist Lesters Inszenierung sowohl was diese splatterigen Momente als auch die Action generell anbelangt doch ein wenig hüftsteif geraten, auch wenn er hier mit sichtlich beschränktem Budget noch ein etwas ansehnlicheres Ergebnis zustande bringt als bei dem ebenfalls um den Dreh rum entstandenen "Hitman's Run" oder seinem aus derselben Serienkiller-Schublade gezogenen "Sacrifice - Der Sweetwater-Killer". Angesichts der Abgegriffenheit der verbratenen Motive sowie der generellen Dummerhaftigkeit der Handlung (am Schluss endet das Ganze dann übrigens auch so, wie es angefangen hat: Mit 'ner halbnackten Frau am Kreuz!) kann man zumindest doch noch ein wenig Spaß mit diesem Filmchen haben, aber der Cop-Werwolf-Knaller "Full Eclipse" ist und bleibt doch der bessere Action/Horror-Hybride mit Mario Van Peebles.

5/10

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