Review

„Logbuch des Käpt’ns: Ich habe mein Toupet verloren und mein Hüfthalter bringt mich um. Die neuen Pumps passen auch nicht zur Uniform. Was für ein Leben…“

„Grenzdebil“. Dieses Prädikat trifft wohl am ehesten auf „Mystery Science Theater 3000“ zu. Aber dieses Prädikat vergebe ich diesmal nicht mit negativem Unterton, sondern eher bewundernd. „MST 3000“ ist Grenzdebilität in Perfektion und gerade deshalb wundervolle Unterhaltung – jedoch nur, wenn man auf etwas „spezielleren“ Humor steht.

Der verrückte Professor Clayton Forrester (Trace Beaulieu) will die Weltherrschaft an sich reißen. Dies gelingt ihm nach eigenem Bekunden jedoch nur, indem er seine ultimative Schreckenswaffe auf die Menschheit loslässt: Die schlechtesten Filme aller Zeiten. Zunächst muss diese Waffe jedoch getestet werden und so müssen der leicht beschränkte Astronaut Mike Nelson (Michael J. Nelson) , ein sprechender Kaugummi-Automat und ein seltsamer Roboter hier den SF-Trash-Klassiker „Metaluna IV antwortet nicht“ anschauen. Doch anstatt durch den hundsmiserablen Film in den Wahnsinn getrieben zu werden, wie es vom Professor eigentlich geplant ist, unterhalten sich die drei prächtig und kommentieren den Film auf ihre eigene Art und Weise.

Absoluter Quatsch? Genauso ist es! Und das ist auch gut so! Für mich lebt dieser Film nicht nur von seiner hanebüchenen Grundidee, sondern in erster Linie von der überaus gelungene deutsche Synchronisation durch das „Frühstyx-Radio“-Team rund um Oliver Kalkofe und Oliver Welke. Einfach nur herrlich, wie die drei „Leidensgenossen“ den Film, den sie vorgesetzt bekommen, den Film kommentieren, den Zuschauer auf story- und tricktechnische Unzulänglichkeiten hinweisen und in nahezu jeden Dialog hineinplatzen, um ihn einfach ins Lächerliche zu ziehen.

Auf diese Art von Humor fährt tatsächlich nicht jeder ab, aber wenn man sich an absolutem Humbug á la Helge Schneider nicht satt sehen kann, sollte ein Blick in Richtung „Mystery Science Theater 3000“ nicht gescheut werden.

Was bleibt mir da als Kalkofe-Verehrer anderes zu sagen als „Anschauen! Lachen! Noch mehr lachen! Zack, Zack!“ Ein absolut lohnenswertes Werk aus der Abteilung „Schwachsinn auf die Leinwand gebracht“, das vor allen Dingen in geselliger Runde bei gelöster Stimmung für viel Vergnügen sorgen kann. 8 von 10 Punkten! Und noch eine letzte Warnung:

Vorsicht, Joe, renn nicht in den Propell... ah... ah... ah... ah... ah... Hä, hä.

Details
Ähnliche Filme