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Die griechische Insel Kephallonia, 1940: Kaum dass die schöne Pelagia mit dem naiven Fischer Mandras verlobt ist, zieht dieser in den Krieg gegen Albanien. Pelagia schreibt ihm hundert Briefe, doch von Mandras kommt keine Antwort. Als er wieder auf Kephallonia ist, hat der Krieg ihn verändert. Auch wenn die Griechen den Sieg davon getragen haben, sitzen ihnen nun die Verbündeten der Albanier im Nacken: Die Deutschen und die Italiener besetzen die idyllische Insel.

Zweistündige Liebesdramen sind immer so eine Sache. Sowas kann sehr zäh ausfallen, wenn man zu den Protagonisten keine persönliche Bindung während der Story aufbauen kann. John Maddens Kriegsdrama steht dabei sehr oft kurz davor zum reinen Kitsch zu verkommen. Der nette italienische Besatzungsoffizier, die abweisende Arzttochter und der Verlobte, der zum Widerstand ging sind die drei Charaktere deren Emotionen es auszuloten gilt. Von einer Dreiecksbeziehung kann allerdings keine Rede sein. Zu bereitwillig überläßt Mandras dem Italiener das Feld und auch die Love Story ist nicht ganz ausbalanciert. Erst lange Abweisung und dann Knall auf Fall innige Liebe, das geht einfach zu schnell und ist nicht ganz nachvollziehbar.
Punkten kann Corellis Mandoline allerdings mit seinen Schauwerten. In den sieben Jahren die die Handlung umfaßt gibt es schöne Optik zu sehen, Ausstattung, Komparsen und Materialaufwand sehen recht aufwendig aus. Der Krieg nimmt dabei aber nicht die ganz große Rolle ein, in den Dialogsequenzen wird zwar ab und an drauf eingangen (den ersten italienischen Invasionsversuch schlugen die Griechen trotz Unterzahl locker zurück), aber bis auf ein größeres Gefecht am Ende ist das Leben auch der Insel eigentlich ziemlich ruhig, nur die Deutschen machen da ab und an ein wenig Terz.
Die Love Story geht dabei streng nach Vorschrift, man nähert sich immer weiter an, Mandras wird von Pelagia auch recht schnell fallen gelassen. Ich hatt am Ende noch die Hoffnung das Madden das Pflicht-Happy End verweigert, wie es zunächst auch aussah, aber letztlich beugte er sich dann doch wieder den Genre Standardvorgaben. Die Story lebt dabei stark von den zahlreichen Dialogen der beiden zentralen Figuren, bis auf den deutschen Angriff am Ende gibts in Sachen Action wenig zu bewundern. Um jetzt mal selber in Klischees zu wühlen, Correlis Mandoline ist reines Gefühlskino und eher was für die weibliche Seele. Für mich wars eher die Abteilung "ganz nett".
6/10

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