Briony und Cecilia Tallis leben auf einem Landsitz in England kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. Der junge Robbie Turner macht Cecila schöne Augen, und Briony, als jüngere Schwester, versteht leider nicht alles, was sie sieht. Da zerbricht Robbie in Anwesenheit von Cecilia eine wertvolle Vase, wovon ein Teil in einem Brunnen landet. Cecilia zieht sich daraufhin aus, und springt in den Brunnen. Die Szene wird von Briony beobachtet, und sie versteht nicht, was zwischen Robbie und Cecila vorgeht.
Briony lebt in ihrer eigenen Welt. Sie schreibt bereits zu Kindertagen Theaterstücke und als entfernte Verwandtschaft in Form von ihrer Cousine Lola Quincey und den beiden Zwillingen zu Besuch ist. Sie möchte mit ihnen das Theaterstück am Abend aufführen, doch so richtig scheint das die Anwesenden nicht zu begeistern. Besonders die beiden Zwillinge wollen einfach nur nach Hause.
Der Gärtnersjunge Robbie Turner, der zwar gebildet ist, aber gefallen an der einfachen Arbeit findet, schreibt ein Liebesgedicht für Cecilia, doch leider nimmt er in seinem jugendlichen Leichtsinn das falsche mit. Er hatte einige schmutzige Wörter verwendet, und dann nochmals ein neues per Hand geschrieben. Dieses überreicht er Briony, die es bei Cecilia abliefern soll. Doch auf dem Weg nach Hause schaut sie in das Kuvert, und sie muss mit Lola darüber reden, denn sie glaubt, dass Robbie ein Triebtäter ist. Als sie am Abend zu Cecilia ins Zimmer kommt, fällt gerade Robbie über diese her, und Briony fühlt sich in ihrem Verdacht bestätigt.
Beim gemeinsamen Abendessen ist eine merkwürdige Stimmung, denn Cecilia ist es unangenehm, dass Briony sie inflagranti erwischt hat. Die beiden Zwillinge fehlen. Als Briony nach sieht, wo diese stecken, findet sie nur eine kleine Nachricht, dass die beiden abgehauen sind. Deshalb werden Suchmannschaften gebildet, um die Zwillinge wieder zu finden. Die Suche bleibt vorerst erfolglos. Doch Briony entdeckt einen Mann, der versucht Lola zu vergewaltigen. Sie hält ihn am ehesten für Robbie – wieder ein Beweis, dass irgendwas mit ihm nicht koscher ist. Als dieser dann auch noch fehlt, als alle anderen von ihren Suchaufträgen zurückkehren, ist der Verdacht ebenso erhärtet. Robbie Turner kommt schlussendlich zurück, mit den Zwillingen, doch er wird von der Polizei wegen Vergewaltigung an Lola abgeführt, und es zerreißt Cecilia das Herz. Briony bestätigt ihre Aussage nochmals offiziell, auch wenn sie den Täter eigentlich gar nicht richtig gesehen hatte.
Robbie muss daraufhin ins Gefängnis. Er wird dort vor die Wahl gestellt: Entweder er geht zur Armee oder er sitzt auf Ewigkeit in der Zelle. Cecila wartet auf ihn, und der Schmerz in ihr ist so groß, dass sie sich von ihrer Familie und auch von Briony los sagt, und folglich ein Leben in der Ausbildung zur Krankenschwester führt. Robbie ist in Frankreich unterwegs um gegen die Deutschen zu kämpfen. Aber er sehnt sich um nichts mehr, als nach Hause zu kommen, denn er hat nichts getan. Es ist Brionys Schuld, dass er da ist. Er wird zunehmend kränker, und scheint fast zu sterben. Doch er kann wieder nach Hause zu Cecilia gelangen. Briony hingegen gesteht ihre Schuld und will sich auch vor Gericht und ihren Eltern wieder rein waschen. Cecilia und Robbie leben hingegen gemeinsam, und scheinen eine glückliche Zukunft zu haben.
Dies hier ist ein waschechtes Drama mit Starbesetzung. Trotzdem war es irgendwie nicht so sehr im Mainstream zu finden, wie man eigentlich den Anschein haben sollte. Die Geschichte ist in einem klassischen Ambiente gehalten, wie man es z. B. von Jane Austin her kennen könnte. Das Außergewöhnliche hier ist die Erzählung in unterschiedlichen Perspektiven, denn anfangs ist es hauptsächlich Briony, wie sie die Szene erlebt hat. Er später wird die gleiche Szene nochmals aus der Sicht der Darsteller selbst gezeigt, was dazu beiträgt, dass man verstehen kann, warum Briony Robbie als Triebtäter sieht.
Die Atmosphäre entspricht einer Literaturverfilmung vom feinsten, denn es wurde auf einem riesigen Anwesen gedreht. Kleidung und auch Sprache orientierte sich an damals üblichen Gebräuchen. Das ist mit ein Grund, warum ich diesem Film einen gewissen Anspruch abspreche, denn er ist weit davon entfernt ein 08/15-Drama zu sein, denn man muss schon hinsehen und zuhören, gerade auch weil er sehr dialoglastig ist. Die Thematik an sich lässt sich einfach aufnehmen, aber was wer wann wo gesehen hat bzw. zu sehen glaubte, macht den Film auf der einen Seite sehr interessant auf der anderen vielleicht auch für den ein oder anderen langweilig, denn hier wird eine Liebesgeschichte in unterschiedliche Welten aufgeteilt – arm und reich, Krieg und Frieden, Frankreich und England – und erst das Trennen und wieder Zusammenführen gibt dem Film seine Geschichte.
Die Besetzung ist Hollywood pur und für einen solchen Film großartig ausgewählt worden. Da wären allen voran Briony Tallis, die in drei verschiedenen Altersstufen vorkommt. Am Markantesten wird sie von Vanessa Redgrave als alte Frau verkörpert. Saoirse Ronan hat allerdings den von der Handlung her intensivsten Teil abbekommen. Wer nichts mit dem Namen anfangen kann, der sollte sich "Wer ist Hannah?" oder "Violet & Daisy" ansehen. Man hat hier gerade auch auf Details geachtet, damit man Briony aufgrund des unterschiedlichen Alters auch auf jeden Fall wieder erkennt, und das ist durch bestimmte Merkmale wie einen Leberfleck als auch durch die Frisur und Mimik absolut gegeben und großartig umgesetzt. An zweiter Stelle ist James McAvoy zu nennen, der hier die Rolle des Robbie Turner spielt. Dabei gibt er sich fast naiv als Gärtnersjunge, der eigentlich zu Höherem berufen ist, und teilweise auch tief im Herzen verwundet, was besonders in seiner Zeit in Frankreich als Soldat deutlich wird. Die dritte Hauptperson im Bunde ist Keira Knightley, die bestimmt jeder schon mal in irgendeiner Rolle gesehen hat, und sei es nur in "Fluch der Karibik" oder in "Star Wars". Das hier liegt vom Anspruch her weit darüber. Als Cecilia Tallis macht sie eine sehr gute Figur, wenngleich sie auch nicht so intensiv gespielt wird wie die beiden anderen zuvor. Cecilia ist hier zwar auch eine tragende Figur, aber ihr Einfluss scheint sich lediglich auf das Warten und die Sehnsucht zu beschränken, weshalb der Charakter in seiner Entwicklung auch nur begrenzt dargestellt werden kann. Versteht mich hier nicht falsch, ich halte auch diese Rolle für exzellent aber nicht ganz so groß wie Briony und auch Robbie.
Weiter muss hier der Score erwähnt werden, denn er passt sich in gekonnter Weise den Szenebildern an. Er wurde vom English Chamber Orchestra eingespielt. Dafür hat der Film sogar einen Oscar eingeheimst, von sieben Nominierungen. Er erhielt außerdem 2 Golden Globes, einen Satellite Award, 2 BAFTAs von 12 Nominierungen (British Academy of Film and Television Arts), 3 Phoenix Film Critics Society Awards und zahlreiche weitere Nominierungen bei anderen Preisverleihungen. Der Film eröffnete außerdem die internationalen Filmfestspiele von Venedig, was bereits als Auszeichnung galt, und das alles, obwohl dieser Film gar nicht so bekannt ist.
Die Romanvorlage lieferte Ian McEwan, der auch damit bereits den Los Angeles Times Book Prize, den National Book Critics Circle Award und dem WH Smith Literary Award errungen konnte. Außerdem hat er selbst am Film mitgewirkt, damit sich recht stringent an der Vorlage orientiert wurde.
Zum Abschluss kann man sagen, dass es sich bei diesem Werk um ein exzellentes Drama handelt, welches bestimmt nicht jedermanns Geschmack trifft aber durch sein Gesamtpaket absolut überzeugen kann.