Alle Kurzkommentare


4

Was ist das nur mit Jim Van Bebber, dass sämtliche seiner Filmprojekte entweder nicht richtig realisiert werden und nur als Torso existieren oder aber etliche Jahre bis zur Fertigstellung benötigen? Ob MY SWEET SATAN in einer Langfassung was geworden wäre, das erscheint mir jedoch fraglich. In seiner jetzigen unfertigen Form bietet er einen nur kurzen, unangenehmen, aber auch nicht sonderlich interessanten Einblick in das Leben junger Leute am Rande der Gesellschaft, die keine Perspektive haben und ihre angebliche Teufelsanbetung nur als schwache Ausrede für ihre Motivation nehmen, anderen Menschen Leid zuzufügen. Das sind gar keine Satanisten, sondern bloß gefrustete und kaputte Crackhead-Loser. Denen anderthalb Stunden beim Jammern, Fluchen, Vögeln, Fixen und Morden zuzusehen, wäre sicher nicht sehr prickelnd gewesen.

5

Ritualmord unter bekifften Satansfreaks - eigentlich ein interessantes Thema für einen abendfüllenden Spielfilm. Underground-Regisseur Jim Van Bebber hat quasi das "Best of" in eine knapp 20-minütige Rahmenhandlung gepackt - wenngleich auch auf eine mitunter recht fragwürdige Art und Weise. Tabubruch statt Milieu-Studie schien hier das Motto zu lauten, zumal sich Van Bebber innerhalb kürzester Zeit alle Mühe gibt, um dem Zuschauer deftig eins auszuwischen. Technisch durchaus auf ansprechendem Niveau, bleibt in der Gesamtheit ein recht fahler Nachgeschmack erhalten, der nicht nur von dem völlig überzogenen Gewalt-Climax herrührt.

7

Satanisten der Moderne tragen Piercings, haben Tatoos und hören Punk. Jedenfalls in Van Bebbers zwanzigminütigem Doku-Splatter-Drama. Die auf den Ritualmord hinlaufende, in Rückblenden erzählte und mit Augenzeugenberichten versehene Handlung ist mit satanischen Porträts und Stimmen der Hölle stimmig in Szene gesetzt, leider bleiben die Charakter zu oberflächlich. Nichtsdestotrotz knallt der Film einem derbe vor den Latz; die sehr stimmige Atmosphäre und das knallharte Ende sind schon sehr desillusionierend.

10

Eher als "Faustschlag in den Magen", anstatt als Kurzfilm, könnte man Jim van Bebber's "My sweet Satan" beschreiben. Schon der kompromißlose Anfang zeigt die Richtung...hier muß mit knallhartem Realismus gerechnet werden. Zur Story: Ein paar satanistisch angehauchte "Kumpels" begehen einen "Lust-" Mord...und müssen die Konsequenzen ziehen. Klingt wenig, aber zeigt viel. Van Bebber gelingt in Minuten, was den meisten Regisseuren oft in "Stunden" versagt bleibt. Ein ungeheures Maß an Intensität. Der Film zieht den Zuschauer gleich zu Beginn durch seine Radikalität sofort in seinen Bann. Eine Storyline ohne Schnörkel und Ösen. Hier wird nichts verschönt oder "bereinigt", "My sweet Satan" zeigt einen kurzen Ausschnitt , aus einem völlig desorientiertem, desillusionier"endem" Leben. So kurz und sinnlos kann das Leben sein beziehungsweise so tief und sinnvoll kann Kunst sein. Wer sich "Filmfreund" nennt, kommt an diesem kleinen Meisterwerk nicht vorbei.

8

"My Sweet Satan" ist nicht nur das collagenhafte Portrait einer desillusionierten Jugend, sondern vor allem ein knallharter Splatter-Kurzfilm, der am Ende richtig herb abgeht. Nicht nur die krassen Effekte, auch das authentische Flair lassen den Film extrem schwer im Magen liegen.

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