Raw Feed ist inzwischen ein Begriff. Teils mehr schlecht als recht wurden von diesem relativ neuen Label einige Horror-Shocker aufgelegt. Der bekannteste, aber dennoch nicht über Durchschnittlichkeit hinausragende "Rest Stop" ist momentan noch das Zugpferd dieser Produktionsfirma.
Nun liegt mir hier also "Believers" vor. Bereits 1987 verfilmte John Schlesinger mit "The Believers" (in Deutschland bekannt unter dem Namen "Das Ritual") einen sehr ähnlichen Stoff mit Martin Sheen in der Hauptrolle. So, könnte man meinen handelt es sich bei dem vorliegenden Streifen um ein Remake. Dem ist nicht sonderlich weit her, aber dennoch unterscheiden beide Filme eine Menge.
In "Believers" geht es vornehmlich um die beiden Rettungssanitäter Dave (Johnny Messner, Running Scared, Hostage) und Victor (Jon Huertas, Right at Your Door, Bug) welche zu einem Einsatz in die Einöde gerufen werden. Dort finden sie eine Frau vor, welche nahezu tot ist. Deren kleine Tochter im Schlepptau. Plötzlich rast ein Jeep heran, die bewaffneten Männer zwingen Vic und Dave dazu, mit ihnen zu kommen. Vorort, in einer Art Luftschutzbunker, sollen sie erfahren warum sie hier sind. Der "Lehrer" (David Benzali, Die Grauzone, Mord im weißen Haus) versucht beide von seiner Sekte zu überzeugen. Ihnen bleiben nur zwei Wahlmöglichkeiten: Mitmachen oder sterben..
Nun, die Geschichte ansich ist nicht innovativ, wenig spektakulär und reichlich humorarm, aber letzteres war wohl eh nie beabsichtigt. Gorehounds werden hier allerdings überhaupt nicht auf ihre Kosten kommen, da "Believers" blutärmer ist als ein geräucherter Fisch. Darstellerisch ebenso nix besonderes präsentiert uns hier Regisseur Daniel Myrick, seines Zeichens immerhin Schöpfer des durchaus gelungenen "Blair Witch Projects", ebenso wie beim unterirdischen "Solstice". Mag wohl auch daran liegen, das für "Believers" offensichtlich nicht besonders viel Budget vorhanden war.
Zur Thematik ansich kann ich nur sagen, wer mich kennt weiß, das ich von Religion in jedweder Form soviel halte wie von riechenden Achselhöhlen. Das tut aber bei mir nicht den Abbruch, das ich aus diesem Grunde jede Form von religiösem Stoff missbillige. Ich interessiere mich nach wie vor für diesen Glaubenskram. Denn nur wer weiß was er kritisiert, darf auch kritisieren. Im Falle von "Believers" fokusiert sich die Handlung auf eine Sekte die durch Gehirnwäsche ihre Interesse durchzusetzen versucht. Bei einigen labilen Menschen funktioniert solch ein Schwachsinn leider, so das es genug von diesen Heuchlervereinen gibt. Aber nun gut, ich verliere mich in Worten die mit dem Film nichts mehr zu tun haben.
Das oft hervorgehobene, "besondere" Ende ist mal wieder ein Sidekick der versucht zu schockieren. Kennt man Myrick's Werke, so ist man schon gewarnt und das geschulte Auge weiß eigentlich was zum Ende hin Sache ist.
FAZIT:
"Believers" ist ein bemühter Versuch das "Sekten-Thema" wieder aufzugreifen, welches in den 80ern durchaus beliebt war. Leider kann Daniel Myrick aus einem interessanten Plot keinerlei Innovationen rausholen und so verliert sich sein Film in gähnender Langeweile sowie unmotiviert wirkenden Darstellern.
3/10