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Düster und viel versprechend beginnt „Phantasm 4“, wenn der Tall Man durch die dunklen Gänge seines Mausoleums schreitet und einleitend einige Höhepunkte der vorangegangenen Teile zusammengeschnitten werden. Doch es soll anders kommen. Reggie ist noch immer in den Klauen vom hünenhaften Leichenbestatter und seinen untoten Kreaturen in Kugelform, Mike erzählt derweil auf seiner Fahrt einige Anekdoten, die man schon aus den Vorgängern kennt, Jody ist mal wieder verschollen. Nach diversen, arg ausgebreiteten Rückblenden geht es mit Reggie vs. „Maniac Cop“ weiter, gefolgt von Mike vs. Tall Man, was auffällt ist die Selbstgefälligkeit, mit der Don Cascarelli dieses Finale inszeniert. Wer die ersten Teile nicht kennt, wird diesem Gemisch aus kleinen Grusel-Horrorepisoden und immer wieder kleinen Schnipseln aus der Vergangenheit keinen sinnvollen Erzählfluss abgewinnen können. Auch für eingefleischte Fans der Quadrilogie ist das zu dürftig und bringt zu wenig Neues hervor. Als Trilogie wäre der Abschluss wirkungsvoller gewesen, denn hier hilft es wenig, die irdische Herkunft des Tall Man nachzureichen. Sicher ist das nicht so stumpf zusammengeschnipselt wie „Boogey Man 2“, doch enttäuschend. Don Coscarelli löst die phantastischen, unheimlichen Elemente mit dürftigen Erklärungen auf, die die Fortführung mit einer Art Prequel verwurstet. Blut gibt es quasi auch keines mehr zu sehen, nur noch gelben Schleim aus dem Jenseits. Angus Scrimm ist immerhin wieder brillant als Totengräbergestalt aus einer anderen Welt, ansonsten ist der heimliche Star wohl am ehesten noch Reggies von Mopar aufgemotzter Hemi Cuda. Insgesamt ist „Phantasm 4“ ein kleiner, höchstens netter Nachtrag zur vorangegangenen, homogenen Trilogie, zu der er deutlich abfällt, erst die zweite Hälfte hält eine Hand voll netter Szenen bereit. Angesichts solch einer nachgeschobenen, zusammengeflickten Produktion bleibt nur zu hoffen, dass es keine weitere Fortsetzung gibt, die das Bild einer guten Trilogie der Vorgänger weiter verwässert.

Fazit: Die SFX-Künstler hatten anfangs wohl Urlaub, was übrig bleibt ist bestenfalls Durchschnittskost. 4/10 Punkten

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