Das Syndikat des Grauens (1980)

Ein typischer Fulci Film, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht erwarten würde, weil es ein Gangsterfilm ist. Trotz dieses Genres hat sich Fulci hier genau so ausgetobt, wie in seinen Horrorfilmen. Die Splattereffekte sind knallhart und hauen richtig rein. Bei manchen Szenen möchte man am liebsten zurückspulen, um sie sich nochmal anzuschauen. Hauptsächlich werden hier Leute erschossen, aber nicht immer so, wie man es eigentlich kennt, denn wenn Fulci draufsteht, muss es extrem brutal sein. Den Schuss in den Hals vergisst man nicht so schnell, wie auch paar andere Erschießungen, die in genialer Zeitlupe zelebriert werden. Die typische Gewalt gegen Frauen bekommt man hier ebenfalls zu sehen. Die Bunsenbrennerszene gehört zum härtesten und gemeinsten, was jemals einer Frau in einem Fulci Film angetan wurde.

Nun genug zu den ganzen Splattereffekten, weil der Film noch mehr als nur Gewalt zu bieten hat. Fabio Testi (Der Gorilla, Racket) ist die perfekte Besetzung. Man kennt ihn aus einigen anderen Gangsterfilmen, in denen er genau so überzeugen konnte. Wie er, sind alle anderen Darsteller bis in die kleinste Rolle bestens besetzt. Zum Beispiel der immer gern gesehene Nello Pazaffini, der kurz auftaucht, nur um erschossen zu werden. Als skrupelloser Bösewicht begeistert Marcel Bozzuffi (Kaliber 38), und in einem Cameo schaut der Regisseur Lucio Fulci mit einem Maschinengewehr persönlich vorbei. Sicherlich die coolste Szene von den vielen Cameos aus seinen Filmen.

Die Story startet eher langsam und unspektakulär, aber steigert das Tempo unaufhörlich. Sobald es mit den ersten Toten losgeht, ist immer etwas los. Die beiden Hauptdarsteller, Testi und Bozzuffi, liefern sich ein packendes Duell, bei dem es auf beiden Seiten viele Verlierer gibt. Unterstützt wird die Handlung von der tollen Musik des Fabio Frizzi, der schon mehrmals für andere Fulci Werke die Musik komponierte. Zwei Musikstücke klingen für mich wie aus einem Italo-Horrorfilm. Der Rest hört sich aber auch fantastisch an und passt immer wunderbar zur Handlung.

Lucio Fulci beherrschte einfach jedes Genre. Egal ob Horror, Erotik, Western usw. Durch seinen Filmstil machte er fast jeden Film zu etwas Besonderem, so auch diesen.

Fazit: Knallharter Gangsterfilm, der sich mit seinen Splattereffekten vor keinem Horrorfilm verstecken braucht.