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Nancy Archer wird ständig von ihrem Mann ( Daniel Baldwin - der viertbekannteste der Baldwin Brüder ) betrogen und von ihrem Vater ausgenutzt . Als sie eines Nachts von einem Ufo auf einer Landstraße mit einem seltsamen Strahl beschossen wird , glaubt ihr zuerst niemand , doch dann wird sie vor den Augen ihres Mannes auch noch von der Fliegenden Untertasse entführt . Etwas später taucht sie wieder in ihrem Heimatort auf und scheint vollkommen normal zu sein , doch als sie sich kurz darauf mächtig über die Männer in ihrem Leben aufregt , mutiert sie auf einmal zur Riesin ... 

Bei " Angriff der 20 Meter Frau " haben wir es mit einer ziemlich unausgewogenen Mischung aus Ehedrama ( ca. 70 Prozent des Films ) und Science Fiction B-Film ( ca. 30 Prozent ) zu tun , bei dem ich beim besten Willen nicht sagen kann , ob es sich um einen relativ ernsten SF handelt oder man darüber lachen soll .
Denn einige Teile wirken eindeutig wie eine Parodie auf die SF Filme der 1950er Jahre ( der Sheriff , die unglaubliche doofe Deputy , der Motelbesitzer , der Goldsucher mit seinem Esel ) , andere wie eine Hommage daran ( die Rückprojektionen bei Autofahrten , die im Studio aufgebaute Wüstenlandschaft , der Spielort in einem Wüstenkaff wie in Filmen a la " Tarantula " oder der Beginn von " Formicula " ) , doch ist Daryl Hannah im Bild , so hat man es mit einem Drama zu tun , das schon deprimierend ist . 
Da wird Nancy von ihrem Vater und ihrem Mann fertig gemacht , was der Film aber auch nur mit dem Holzhammer vermitteln kann , und selbst nachdem sie sich in eine Übergröße verwandelt hat , versucht ihr Mann sie an einem Herzinfarkt sterben zu lassen . Das sie jetzt eine Riesin ist , scheint für den Film und die Figuren in dem Moment kaum von Bedeutung zu sein und statt Riesenwuchs hätte Daryl Hannah auch einen " normalen Unfall " haben können . 
Bis Nancy zur Gigantin mutiert , vergeht dann schon mal der größte Teil des Films und auch danach muss man noch mal eine Menge Minuten durchhalten , bis sie denn endlich ihre Farm verlässt und der benachbarten Stadt einen Besuch abstattet , wobei sie innerhalb einer Sekunde von der kompletten Duckmäuserin zur Halbpsychopathin mutiert . 
Und was hat es mit dem Anfang des Films auf sich ? Da fährt ( offenbar in der nahen Zukunft ) eine Busladung Leute in die Wüste um das " Nancy Archer Memorial " zu besichtigen und sieht sich dort diesen Film hier an ( wir sehen ihn also als Film im Film ) , doch später spielt das überhaupt keine Rolle mehr und wird nie wieder aufgegriffen ? Daran sieht man , wie wenig Gedanken man sich bei der Herstellung des Films gemacht hat . 
Dabei hätte der Film durchaus einiges an Potential gehabt , wenn man ihn denn als liebevolle Parodie auf Science Fiction Filme der 50er Jahre gestaltet hätte . Die Tricks sind nämlich meist in Ordnung ( bis auf ein paar Projektionen , wenn sich z.B. ihr Mann in Nancys´ Hand befindet ) , die Ausstattung und Personen sind okay und ein paar Bilder ( der Swimmingpool als Badewanne oder Daryl Hannah vor dem Autokino ) bleiben im Gedächtnis . 

Fazit : Ein viel zu ernst umgesetzter Versuch eine Parabel auf die Frau / Mann Beziehung in einem SF B-Film zu schaffen . Da hätte sich eine Parodie auf jene Filme wesentlich eher angeboten und dort hätte man Kritik an der Männerwelt genauso - und wesentlich unterhaltsamer - unterbringen können . Auf humorvolle Art hätte man möglicherweise die Leute zum Denken animiert und sie dazu gebracht sich den Film gerne mehrfach anzusehen , statt ihn einfach nur als gesehen abzuhaken . Mein Tipp : Die letzten 20 Minuten anschauen und sich am halbwegs gelungen Ausflug der Riesin in die Stadt erfreuen . Die erste Stunde kann man sich sparen ... 

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