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Acht Jahre nach "Chucky 2" legt die Good Guy Corporation ihre Erfolgspuppe neu auf, der damalige Skandal, den der kleine Andy auslöste, scheint fast vergessen und bereits die erste Puppe ist wieder mit dem Geist des Serienkillers Charles Lee Ray beseelt. Der will natürlich noch immer aus seinem lästigen Spielzeugkörper, also muss Andy her, der mittlerweile Rekrut beim Militär ist... Diese weitere Fortsetzung kommt nicht so schnell in Fahrt wie seine Vorgänger, denn ausgedehnt spielen die Rekruten "Full Metal Jacket" für Kinder. Wie das in solchen Filmen so ist glaubt keiner Andy seine fantastische Geschichte von der Mörderpuppe und die kann erst einmal eine Weile ihr Unheil treiben, bis es etwas spannend wird. Bis dahin allerdings wird der arme Jugendliche von allen getriezt, bis auf Kristen, die zu ihm hält, im Endeffekt ergibt das Kriegsspiele mit einer Lovestory am Rande statt Horrorstimmung. Die Puppeneffekte sind wieder gewohnt gut und Chucky nimmt (sehr zur Belustigung) kein Blatt vor den Mund. Die blutigen Szenen sind allerdings auch wieder recht zurückhaltend, außer einem netten Kehlenschnitt und dem finalen Puppensplatter ist hier nichts zu holen. Wer solche alles überschattende, kindliche Begeisterung für 08/15-Charaktere, Gut- und Bösemenschen nicht teilt, findet in "Chucky 3" lediglich ein typisches Sequel vor, dessen Story- und Ambientewechsel nichts besser macht. Ganz schön langweilig. Wie auch beim Vorgänger wurde mit Jack Bender wieder einmal ein TV-Serien-Regisseur für einen Spielfilm bemüht, was merklich nach hinten losgeht. Die neuen Elemente wollen sich weder in die Puppenslasherserie noch in das Horrorgenre allgemein einpassen und die verbleibenden Qualitäten wie Chuckys rotzige, wenig für das Kinderzimmer kompatiblen, Sprüche reichen kaum für eine gelungene Unterhaltung aus. Jedenfalls nicht als Horrorfilm im Kino.

Fazit: Schwaches Sequel von der Stange. Immerhin nicht ganz so doof wie "Evilspeak". 4/10 Punkten

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