Review

Mal sehen, was die Katze wieder nach Hause gebracht hat, sprich ich aus meinem letzten Urlaub an DVDs....

In der Menge an Filmen fand ich u.a. „House“, den ich gekauft hatte weil ich dachte es hier mit der irgendwo angekündigten Neuverfilmung der 80er-Jahre-Filmreihe zu tun zu haben. Doch eine kurze Recherche hier auf ofdb ergab leider, daß ich einem Irrtum aufgesessen war, deswegen starte ich mein Nach-Urlaubs-Film-Review-Festival also einfach mal mit dem vermeintlich schwächsten der mitgebrachten Filme...

Wieder mal nimmt irgendein austauschbares junges Paar, daß irgendwo im amerikanischen Hinterland unterwegs ist, eine nicht auf der Landkarte eingezeichnete Abkürzung durch den Wald um dann prompt mit einer Reifenpanne liegenzubleiben und auf das obligatorische einsame Haus mit den ebenso obligatorischen seltsamen Bewohnern zu treffen.

Beim Betreten des Hauses stellt sich heraus, daß ein weiteres junges Paar anwesend ist, daß ebenfalls durch eine Autopanne hierher verschlagen wurde. Nach einiger Zeit tauchen dann schliesslich die „Hausherren“, eine ältere Frau und ihre zwei ziemlich schrägen Söhne, auf. Da natürlich das Telefon nicht funktioniert (GÄHN!!!) und deswegen der Abschleppdienst nicht angerufen werden kann, bleibt unseren traurigen Helden also nichts anderes übrig als hier zu übernachten. Allerdings wird es einer der beiden Frauen bereits beim Abendessen zu blöd (wie dem Zuschauer übrigens auch) und sie will die debile Bande schnellstmöglich verlassen. Just als sie die Haustür öffnet, steht da aber eine Gestalt mit einem Gewehr vor der Tür, die Hausbewohner reden von einer üblen Bedrohung und daß es nun allen an den Kragen gehen wird. Also beschliesst man erstmal sich zu verbarrikadieren, im Haus wird dann ein Blechdose gefunden, auf der drei Regeln geschrieben stehen und allen ist klar, daß eine Person noch vor dem Morgengrauen sterben muß um was-auch-immer (den Tin-Man! - selten so gelacht!!!!) zufriedenzustellen...

Im Laufe der weiteren Handlung stellt sich dann heraus, daß unsere vier jungen Leutchen alle böse Sünder sind und irgendwie Dreck am Stecken haben usw. usw. 

Mehr zur Story verkneife ich mir einfach mal, man sieht ja schon am bereits geschriebenen, mit was man es hier zu tun hat. Nämlich einer schon gefühlte 10.000x verfilmten Handlung!

Grundsätzlich bieten ja auch schon x-fach bekannte Stories noch durchaus Potenzial um wenigstens einen routinierten Durchschnitts-Film daraus zu machen. Dies wäre sogar auch hier möglich gewesen, dummerweise treffen aber einige alles andere als günstige Faktoren aufeinander.

Da wäre mal ein ziemlich wirres Drehbuch, daß eigentlich keine wirkliche Erklärung für den ganzen Humbug liefert und auch nicht in der Lage ist die ganzen Klischees auch nur halbwegs akzeptabel zu gestalten bzw. seine Charaktere sowas von blöd agieren läßt, daß man es kaum für möglich hält. Zum Beispiel als das Pärchen nach dem der Reifen geplatzt ist, aussteigt und der Mann trotz offensichtlich auf der Strasse platzierter Nägel oder so (jedenfalls was mit vielen spitzen Zacken), ein Motorenteil aufhebt und meint, daß der Unfall dadurch verursacht wurde und das Teil wohl aus irgendeinem Traktor gefallen sein müsse.
 An diesem Punkt kommen dann die sogenannten Darsteller und Darstellerinnen ins Boot. Die nämlich durch ihre absolute Talentlosigkeit noch ordentlich dazu beitragen „House“ vollends an die Wand zu fahren.

Witzigerweise steht sogar mit Michael Madsen ein halbwegs bekannter Name auf der Besetzungsliste. Madsen hat zwar nur anfangs einige kleinere Szenen, darf aber am Ende nochmal etwas länger vor die Kamera, allerdings ohne irgendwelche positiven Auswirkungen auf den Film zu haben.
 Der gute Mann hat übrigens bis dato eigentlich nur eine einzige Rolle halbwegs gut gespielt, nämlich in Quentin Tarantino`s Reservoir Dogs. Der Rest vom Fest war schlichtweg Müll! Hier wird er nur als vermeintliches Zugpferd benutzt, aber man kann dennoch getrost behaupten, daß seine Performance mindestens genauso mies ist wie die der restlichen Schauspiel-Anfänger mit ihren Hackfressen und dem dämlichen Overacting.
 Nachdem nun also bereits Cast und Drehbuch ihr Fett abbekommen haben, noch ein Wort zu Regisseur Robby Henson. Auch er vermag weder die Story in irgendwelche erträglichen Bahnen zu lenken, noch sein Schauspiel-Ensemble zu besseren Leistungen zu animieren und komplettiert dadurch sozusagen das Dreigestirn der Talent- und Inspirationslosigkeit!

Wer jetzt vielleicht noch denken mag, daß das ja bei einem zünftigen Schlachtfest vollkommen egal ist und es auf möglichst viel Blut und Action ankommt, dem sei gesagt, daß „House“ extrem unblutig inszeniert wurde und Action oder gar Spannung in der allgemeinen Wirrnis sowieso total untergehen.

Fazit: Wer sich also mal wieder ca. 90 Minuten echt langweilen bzw. nerven lassen will ist hier genau richtig. Dieser Langweiler wartet zurecht noch immer auf seine dt. Veröffentlichung!

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