Der Erfolg des verrückten Monsterfilms „Gremlins“ rief viele Nachahmer auf den Plan, die in den meisten Fällen nicht des Materials würdig waren, auf dem sie gedreht wurden. „Critters“ aus dem Jahre 1986 bildet da eine Ausnahme.
Regisseur Stephen Herek gelang mit „Critters“ ein nettes B-Movie, das zwar trashiger war, als das große Vorbild, aber nicht minder spaßig. Dabei wirkt das Geschehen auf der Leinwand beinahe wie eine Parodie auf „Gremlins“. Dass sich der Film selbst nicht so ganz ernst nimmt, ist dabei ein wichtiger Baustein für den Erfolg, den die kleinen Monster verbuchen konnten (dieser war auch für die drei Fortsetzungen verantwortlich). So ist es auch nicht tragisch, dass die titelgebenden Kreaturen manchmal arg nach Puppe aussehen und sich gelegentlich ziemlich ungelenk fortbewegen. Dafür kann die Besetzung überzeugen. Der unverwüstliche M. Emmett Walsh gibt hier einen Kleinstadtsheriff, der keine wirkliche Hilfe gegen die Kreaturen aus dem All ist. Die Horror- und Sci Fi-erfahrene Dee Wallace Stone und Billy Green Bush lassen sich als Vater und Mutter Brown von den „Critters“ überzeugend terrorisieren. Hervorzuheben ist der junge Scott Grimes als Sohn Brad Brown, der sich gegen die Viecher zur Wehr setzt, aber meilenweit davon entfernt ist, ein nervendes Filmkind á la Anakin Skywalker in „Star Wars – Episode 1“ zu sein. Aus diesem Grund hat es Grimes wohl auch in die Fortsetzung „Critters 2“ geschafft. Don Opper ist sogar in allen Teilen dabei und ist somit, neben den pelzigen „Freunden“ natürlich, der rote Faden, der sich durch die Filmreihe zieht.
Diese Mischung aus Sci-Fi, Horror und Komödie macht durchaus Laune, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie aus relativ bescheidenen Mitteln entstanden ist. „Critters“ weiß zu unterhalten und ist somit partytauglich. Nichts anderes hat der Film im Sinn, also kann man sagen: Ziel erfüllt. Daher wurde aus „Critters“ auch ein Franchise, was bei einem Blick auf die Produktionsfirma New Line Cinema und Robert Shaye, der hier als ausführender Produzent tätig war, gar nicht verwundert, da sie auch für die „Nightmare On Elm Street“-Reihe verantwortlich sind. Mit den Filmen um Traummörder Freddy Krueger hat die „Critters“-Reihe vor allem gemein, dass die Fortsetzungen nicht an den ersten Teil der Reihe anknüpfen konnten. Aber dies ist ja sowieso ein Kunststück, das eher selten gelingt...
Fazit:
7/10