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Unter der Sonne
August 1984: Der Sommer ist unerträglich heiß. In Los Angeles werden die XXIII. Olympischen Sommerspiele ausgetragen und in Afrika führt eine Dürre zu Missernten und Hungersnöten. Von all dem bekommt der 13-jährige Victor nichts mit. Ihn beschäftigen andere Dinge, wird er doch übers Wochenende bei seiner Tante "abgeliefert", ob er will oder nicht.
Das Gute daran: Er sieht seine 15-jährige Cousine Denise wieder, für die er zwar zu jung ist, die er aber dennoch heimlich verehrt. Das Schlechte: der Hund des Nachbarn, der ihn vor Jahren einmal gebissen und damit seine unüberwindliche Angst vor Hunden begründet hat. Die gemischten Gefühle des Protagonisten, seine Anspannung werden in "Unter der Sonne" effektiv in Szene gesetzt. Victor muss Ängste überwinden und mit der Ablehnung seiner Cousine umgehen, der der kleine Cousin vor allem lästig ist. Die drückende Hitze erhöht diese Anspannung noch, bis die Situation schließlich eskaliert.

Baran bo Odar und sein Kameramann schaffen ein visuelles Kunstwerk, das den banalen Alltag einer Kindheit in den 80er-Jahre mit erschreckenden Details wieder aufleben lässt. Dazu ein buntes Sammelsurium von 80er Jahre Ohrwürmern und der Kinosaal flimmert vor Hitze.
Der junge Hauptdarsteller Maximilian Waldmann ist in seiner stillen Verstocktheit herausragend, und der Film gipfelt in einem Moment, der den Atem stocken lässt. Brilliant gespielt und interressante Kammeraführung!

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