Anthony Pentas The Hapless Antiquarian ist keine direkte Verfilmung einer Lovecraft-Geschichte, sondern eine Doppel-Hommage: Zum Einen werden typische Elemente des lovecraftschen Horrormythos (z.B. ein unheilvolles Buch wie das Necronomicon) persifliert, zum Anderen ist die Erzählform der Geschichte angelehnt an die satirischen Werke von Edward Gorey.
Dies muss man sich folgendermaßen vorstellen: In recht kurzen und so makaberen wie augenzwinkernden Reimen wird die Geschichte eines unglücklichen Antiquitätenhändlers vorgestellt, der versucht, ein unselige, fluchbelastetes Buch loszuwerden, was selbstverständlich schiefgehen muss. Das Gedicht ist in Form eines ABC-Reims geschrieben, das heißt es gibt 26 Zeilen; in der ersten beginnt das Hauptwort mit A, in der zweiten mit B und so weiter. Jede dieser Zeilen wird von sepiafarbenen schwarzweiß-Aufnahmen unterstützt, die von hervorragender Musik untermalt den Slapstick-Stil der Stummfilmzeit wieder aufleben lassen (man könnte hier noch eine Hommage vermuten).
Die Bilder sind sehr gut gelungen: Der herrlich überdrehte Antiquitätenhändler mit den schwarz umrandeten Augen und den zerzausten Haaren bewegt sich in grotesker Weise und mit ausgezeichnetem Mimenspiel durch die Szenen, die in voller Absicht häufig sehr amateurhaft wirken (so fährt er auf einem Fahrrad, das sich nicht von der Stelle bewegt, während Papierschmetterlinge um ihn her tanzen). Die Erzählerstimme verleiht dem Ganzen den nötigen Ernst und die Professionalität (nicht ohne einen leicht ironischen Unterton mitschwingen zu lassen), um die Bedeutung des Films als liebevolle Parodie und nicht Vereimerung hervorzuheben.
Sehr kurz, sehr lustig: Eine wunderbar lockerleichte Variante der recht schwermütigen und überladenen Lovecraft-Geschichten (nein, dies war keine Kritik...), die hervorragend funktioniert. Die einzelnen Szenen sind gut durchdacht und verfehlen ihre komische Wirkung nicht. Unbedingt empfehlenswert!