Review

Sie kennen Franck Khalfoun nicht!? Müssen Sie auch nicht, denn wer merkt sich schon den Namen des Quasi-Statisten, der in Alexandre Aja´s HIGH TENSION den Tankstellenwärter Jimmy mimte.
So unbedeutend und ersetzbar Khalfoun´s Kurzauftritt aber in genanntem Slasher gewesen sein mag, so auffallend erfrischend ambitioniert kommt dagegen der erste Film des Franzosen daher.
Klar, P2 (der Titel steht für das zweite Obergeschoss eines mehrstöckigen Parkhauses) bietet nichts wirklich viel Neues; Aha-Effekte oder Offenbarungen in Sachen storytechnischer Innovation erwartet man vergebens. Aber, und das ist ein sehr großes Aber, P2 unterhält und fesselt ganz ausgezeichnet und auf verdammt hohem Niveau!
Sämtliche Darsteller machen ihre Sache hervorragend. Zwar erfindet Wes Bentley den Psychopathen nicht neu, jedoch macht er seine Sache wirklich gut. Davon ab ernüchterte mich im positiven Sinne, dass ein von Alexandre Aja und Gregory Levasseur (zusammen ein starkes Gespann wenn es um die erbarmungslose Umsetzung kritisch-gewalthaltiger Stories geht) produzierter Film doch eher auf subtile Spannung denn auf knallharten Slasher setzt! Damit will ich nicht sagen, dass P2 harmlos ist - der Gewaltlevel ist enorm hoch, aber so rar besät, dass sich dieser schick fotografierte Thriller nicht den Stempel des selbstzweckhaft-gewaltverherrlichenden Stumpfsinns aufdrücken lassen muss! In diesen Film zu investieren dürfte sich für Aja und Levasseur sicherlich gelohnt haben, denn, zwar momentan noch unbekannt, wird sich P2 vielleicht nicht zu einem Kinohit, jedoch zumindest zu einem Videothekenknaller entwickeln (ein Vermarktungszweig, der das Kino in Sachen Einspiel heutzutage einfach überrollt)!
Wer also auf knackigen Grusel steht und nicht Gefahr läuft, bei deftigen Splatterszenen einem Herzversagen zu erliegen, sollte
P2 auf jeden Fall eine Chance geben!

Deftige 8 von 10 Punkten! Franck Khalfoun

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