Zuviel Überstunden können tödlich enden. Selbst am Heiligabend arbeitet Angela (Rachel Nichols) länger, dabei wird sie schon von ihrer Familie erwartet. Endlich im Parkhaus stellt sie fest, dass ihr Auto nicht anspringt. Ausserdem sind alle Türen verschlossen, das Handy hat kein Signal. Angela erhofft sich Hilfe bei Wachmann Tom (Wes Bentley), doch der entpuppt sich recht schnell als Psychopat. In den Parkdecks unter Erde beginnt eine blutige Hetzjagd, denn Tom hat nicht vor sein Opfer lebendig hier rauszulassen. In mitten des Folterhorrors und massig 08/15 Slashern ist man um jede Abwechslung froh. Mit dem Parkhaus als Kulisse haben wir ein neues Element. Vor allem ist dieses unter der Erde. Mit dem Auto gibt es nur einen Ausgang und zu Fuß nur den Fahrstuhl. Angela ist also in einer schier aussichtslosen Lage, ausserdem hat Tom mit seinem bissigen Rottweiler Rocky noch einen gefährlichen Freund. Doch wie üblich verzichtet auch "P2" nicht auf eine zu lange Einleitung. Zwar ist Angela recht schnell eingeschlossen, doch es dauert bis Tom seine psychopatische Seite nach aussen kehrt. Doch die nur solide Spannung steigt, als Angela einen ihrer Kollegen umbringen soll, der sie an der Weihnachtsfeier belästigt hat. Toms recht ruhige Art ist auf einmal Vergangenheit und endlich beginnt die wahre Hetzjagd.
Leider hat Drehbuchautor Alexandre Aja völlig vergessen eine Wendung oder neue Idee einzubauen. Tom hetzt die halbnackte Angela durch das immer monotoner werdende Parkhaus. Dabei versucht Angela natürlich mit allen Mittlen Kontakt zur Aussenwelt aufzunehmen. Ihr Handy ist dabei keine Hilfe und auch die vorbeifahrende Polizeistreife kann sie nicht auf sich aufmerksam machen. Wenn sie jemals das Parkhaus verlassen will, muss sie Tom umbringen. Dabei kommen gelungene Szenen wie der Versuch Angela im Fahrstuhl zu ertränken. Im Finale gibt es eine Autoverfolgungsjagd, auch kann Regiedebütant Franck Khalfoun die Spannung auf angenehmem Niveau halten. Trotzdem wünscht man sich einen Höhepunkt oder Schock herbei, in Erinnerung bleiben nur die extrem sparsam gesetzten Brutalitäten, die es wirklich in sich haben. Auch ist Angelas Verhalten nicht immer nachvollziehbar. Sie hat Tom in einer Sequenz schon überwältigt, doch anstatt ihn zu töten, oder zu fesseln, lässt sie ihn einfach liegen. Doch bei all den Fopas, die Darsteller wissen zu überzeugen. Besonders Wes Bentley (Die Vier Federn) als Parkhauspsychopat. Doch auch Rachel Nichols (The Woods) macht einen guten Job, wobei sie vor allem ihren Körper präsentieren darf.
Auf jeden Fall solider Horror, der auch recht spannend daherkommt. Die Darsteller sind glaubwürdig, die Kulisse unheimlich, jedoch vermisst man Höhepunkte oder neue Einfälle. Auch fehlt der Hetzjagd ein wenig die Kompromisslosigkeit, um richtig zu schocken. Ich hatte mir mehr erhofft.