Schwarze Schafe (2006)

Um eins vorweg zu sagen: Schwarze Schafe ist für mich einer der besten deutschsprachigen Filme überhaupt. Mit erfrischender Leichtigkeit erzählt Oliver Rihs unverblümt die Geschichten verschiedener Charektere und verknüpft geschickt die einzelnen Episoden miteinander, allerdings ohne dass sich ihre Schicksale kreuzen. Die "charmanten" Figuren bilden dabei einen gesunden Querschnitt unterschiedlichster Berliner Bevölkerungs(rand)gruppen aus fünf Bezirken.

Da wäre die studierte Charlotte, die nach dem Studium auf einem Vergnügungsdampfer ihr Geld verdient und eine höchst peinliche Begegnung macht, der Hochstapler Boris, der sich einen skurilen Weg ausgedacht hat um seinem erfolglosen Dasein als Handmodell zu entfliehen und die zwei Satanisten, deren HARTZ IV - Alltag alles andere als spannend verläuft. Vervollständig wird die Gesellschaftsstudie durch 3 türkische Jugendliche auf "Pussy-Jagd" und durch die [weniger mitreißende] Story zweier schwuler Jungs, die ihr Glück als alternative Jungunternehmer suchen. 
Schwarze Schafe ist größtenteils in schwarz/weiß gehalten. Nur an ausgesuchten Stellen flackert etwas Farbe auf, was den Film sehr stimmig macht. Der Soundtrack ist fantastisch und passt genau zu den gewählten Szenen. Zu der Darstellerleistung läßt sich nur sagen, dass man das Gefühl hat, alle spielen sich selbst - soll heißen durchweg großartig.
 
Schwarze Schafe ist wild, lustig, tragisch und politisch unkorrekt. Angesichts der Tatsache, dass sämtliche Köperflüssigkeiten fließen, galt es den Streifen gänzlich ohne Fördergelder zu realisieren. Dafür meine Hochachtung, denn enstanden ist ein Kultfilm zum immer wieder sehen !!!!!!!!!