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Catherine Zeta-Jones spielt eine Geisterbeschwörerin, die mit falschen Tricks in einem Theater zusammen mit ihrer Tochter ihr Geld verdient. Als das Theater schließt, droht ihr die Armut, doch dann ergibt sich plötzlich eine Chance, 10.000 Dollar zu verdienen. Diese stellt der berühmte Illusionist Harry Houdini, gespielt von Guy Pearce, zur Verfügung und zwar für denjenigen, der ihm die letzten Worte seiner verstorbenen Mutter nennt. Als sie Houdini begegnet, verlieben sich die beiden schließlich ineinander und beginnen eine Beziehung, auch wenn sie sich in der Angelegenheit gegenseitig nicht trauen können.

Nach dem Erfolg von Christopher Nolans "Prestige" war es abzusehen, dass wohl weitere Dramen und Thriller über Zauberkünstler im Varieté Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts erscheinen würden und mit "The Illusionist" folgte auch ein überaus gelungener Genre-Vertreter. Auf Dauer konnte dies jedoch kaum gut gehen und so haben wir hier auch den ersten, relativ hoch budgetierten, vollkommen misslungenen Vertreter dieses Trends.

Der größte Fehler, der "Tödliche Magie" scheitern lässt, ist, dass sich das Werk nicht so recht entscheiden kann, was es eigentlich sein will. So sind zwar Elemente eines Mystery-Thrillers vorhanden, der bekannte Illusionist Harry Houdini, dessen Biografie ärgerlicherweise nicht weiter verwendet wird, ist in die Handlung integriert, aber so mysteriös und clever konstruiert wie "The Illusionist" und "Prestige" ist der Film leider nicht, eher ganz im Gegenteil: Es gibt keine einzige auch nur halbwegs innovative oder gelungene Grundidee, die "Tödliche Magie" doch noch auf ein mysteriöses, übernatürliches Niveau gezerrt hätte und das ist für eine Mystery-Produktion leider mehr als dürftig.

Die Romanze um Houdini und die allein erziehende Mutter ist ebenfalls ein Bestandteil des Films, ist aber derart unpassend in den Film verwoben und ist derart blutleer und seelenlos konstruiert und inszeniert, dass überhaupt keine Romantik zustande kommt, genauso, wie der emotionale Zugang des Zuschauers zum Geschehen. Die Charaktere gewinnen dabei leider herzlich wenig an Profil und besonders die Figur des Houdini krankt zudem noch an ihrer vollkommen unglaubwürdigen Konstruktion. Als Liebes-Drama oder Romanze ist "Tödliche Magie" also auch nicht zu gebrauchen und während "The Illusionist" gerade wegen der hervorragenden Verknüpfung eines Mystery-Thrillers mit einer Romanze überzeugte, ist "Tödliche Magie" leider vollkommen unausgewogen und holprig konstruiert, sodass man wirklich lang suchen muss, um ein schlechteres Drehbuch zu finden.

Und bei diesem schlechten Skript eröffnet sich eine Fehlerkette, die sich auch durch die gesamte Inszenierung des missratenen Werks zieht. So baut Regisseurin Gillian Armstrong, die zuvor sowieso meist nur durch Liebesfilme wie "Betty und ihre Schwestern", "Oscar und Lucinda" und "Die Liebe der Charlotte Gray" in Erscheinung getreten war, zu keinem Zeitpunkt eine düstere, bzw. geheimnisvolle Atmosphäre auf, da die narrative Komponente, auch aufgrund des schlechten Drehbuchs sehr holprig und dramaturgisch ungünstig gerät und auch der Einsatz von Filmmusik eher unauffällig bleibt.

Romantisch, dramatisch, bewegend oder emotional wird der Film leider ebenfalls überhaupt nicht, auch wenn Versuche gestartet werden, da die Liebesgeschichte einfach viel zu konstruiert ist und Gillian Armstrong zudem überhaupt kein Händchen für mitreißende, romantische Momente beweist. So wirkt der gesamte Film blutleer und langweilt über die volle Laufzeit mit den verschiedenen Ansätzen, die im Grunde allesamt versanden und ins Nichts laufen. Immerhin wirken die Ausstattung und die Garderobe stilvoll, sodass der Film zumindest temporär einen Hauch von Stil zeigt, aber ein paar ganz nette Bilder reichen wirklich nicht, um das Debakel noch zu retten.

Guy Pearce leistet als Houdini ordentliche Arbeit und hat durchaus das undurchsichtige, kühle Charisma, das ihn in seiner Rolle auszeichnet, auch wenn er stellenweise nicht ganz bei der Sache zu sein scheint, während Catherine Zeta-Jones einmal mehr unter Beweis stellt, dass sie als Charakterdarstellerin nicht allzu viel taugt, auch wenn ihre Leistung noch im Rahmen des Soliden ist. Dumm nur, dass die beiden überhaupt nicht miteinander harmonieren, die Romanze in Folge dessen noch deutlicher an ihrem seelenlosen, unpassenden Grundeindruck zu leiden hat und damit ist einer von beiden definitiv fehlbesetzt. Die Nebendarsteller sind nicht schlecht, wobei vor allem Timothy Spall überzeugt.

Fazit:
"Tödliche Magie" wirkt von der ersten Sekunde an vollkommen unausgewogen, versucht als Mixtur aus Liebesdrama und Mystery-Thriller zweigleisig zu fahren und scheitert damit leider komplett. Für einen Mystery-Thriller nicht atmosphärisch genug inszeniert und nicht clever genug konstruiert, für einen Liebesfilm zu blutleer, zu unglaubwürdig und mit zwei kaum miteinander harmonierenden Hauptdarstellern auch noch mäßig besetzt, zieht sich "Tödliche Magie" so langsam und höhepunktslos auf sein Ende zu, wird zunehmend wirrer und konfuser, womit der misslungene Film mehr oder weniger durchgehend langweilt.

16%

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