Frankensteins Monster als geiler Stecher? Wenn es nach diesem Italo-Sleaze hier ginge, dann würde nicht nur eine synthetische Kreatur auf dem Labortisch erweckt werden, auch ungeahnte Fleischeslüste würden mit ihr durchkommen. Diese gehen soweit, dass der düstere Geselle jede Nacht loszieht, um Frauen zu ermorden. Oder sogar im Puff zu finden ist, wo es Prostituierten und Stripperinnen an den Kragen geht...
Nein, eine allzu ausschweifende Story hat Regisseur Mario Mancini garantiert nicht konstruiert. Viel eher wird das Monster als treibgesteuerter Serienkiller dargestellt, dem man besser in keiner dunklen Gasse begegnet. Spannenderweise wurde mal wieder unser Deutschland - oder genauer gesagt der Freistaat Bayern - ausgewählt, wenn es um besonders finstere Orte geht. Erfreulicherweise ist der (filmische) Body Count entsprechend hoch und auch so manchen derben Splattereffekt gibt es, der für die damalige Zeit nicht zu verachten ist. Doktor Frankstein selbst ist ein knorriger alter Kautz, der seine Kreatur jedoch liebevoll "Mosaic" nennt, die wiederum den ganzen Film mit offenen Kopfverletzungen und anderen blutigen Schrammen rumrennt. Strange!
Leider ist den Machern nicht viel anderes eingefallen, als immer wieder die obligatorische Polizeiarbeit einzufügen, die zwischen Bürotalk und Spurensicherung hin- und herpendelt. Für eine klassische Frankenstein-Variante ist dieser Verschnitt jedoch einer der sleazigsten überhaupt, wobei auch der dezente Schmuddel-Look zu gefallen weiß. Anscheinend waren diverse Erwachsenencomics Vorlage für diesen Stoff.
Fazit: Derb-frivoler Grusel-Reißer, der mit der ursprünglichen Vorlage kaum noch was zu tun hat. Etwas mehr Tempo und ein weniger eintöniges Skript hätten diesen Streifen mitunter sogar zum kleinen Kultfilm werden lassen, wer weiß..?