Mit "Men in Black" drehte Barry Sonnenfeld einen der größten Kassenschlager des Jahres 1998. "Men in Black" ist cool. Mehr nicht. Die Witze, das Drehbuch, die Schauspieler - alles ist cool. Nicht mehr und nicht weniger. Für diejenigen, die sich anderthalb Stunden in ihrem Kino oder Fernsehsessel bestens unterhalten wissen wollen, ist "Men in Black" genau der richtige Film. Für diejenigen denen das Spiel und die verschenkten Möglichkeiten zu oberflächlich sind... die schauen eh gar nicht erst hin.
Sonnenfelds Science-Fiction-Komödie spielt in Manhattan, in denen es haufenweise Aliens gibt (Aliens ist ursprünglich ein amerikanisches Wort für illegale Einwanderer). Und hin und wieder versteckt sich auch ein Alien (diesmal wirklich die gebräuchlichere Erklärung, die der außerirdischen Lebensform) unter der Haut des Aliens... Die MiB-Agenten K (Tommy Lee Jones) und sein Schützling J (Will Smith) passen auf, dass sich die unerkannten Außerdirdischen in unsere Gesellschaft einfinden, und sie nicht aus ihren vorgegebenen Bereichen entfliehen. Dazu benutzen sie extrem ausgefeilte Überwachungssysteme und Blitzdinger. Falls ein Zivilist in Kontakt mit einem Außerirdischen gerät, wird er geblitzdingst, beziehungsweise neuralisiert. Was soviel heißt, wie hypnotisiert.
Der beste Witz an "MiB" ist die Banalisierung des Mythos "Außerirdische". Die guten sehen tollpatschig bis niedlich aus, die bösen Aliens eher schleimig und parasitenähnlich. Und alle gehen den normalsten Geschäften nach. Der Schrecken, den Ridley Scott noch mit "Alien" verbreitete, oder der, den man in 50er Jahre-Trash-Filmen versuchte, zu vermitteln, ist verflogen. Die Aliens sind unsere anonymen Kumpels. Neben diesem gelungenen Stilmittel gibt es noch nette Dialoge zwischen dem obercoolen Tommy Lee Jones und dem 08/15-Will Smith, der wieder mal mehr sein Image spielte, als seine Rolle.
Wer also "nur" einen Eventmovie für den Nachmittag braucht, ist mit "Men in Black" bestens bedient. Spritzigen Humor und rasante Action gibt es satt. Nur wieder mal spürt man das kalte Kalkül des Steven Spielberg, dessen Pupillen schon Dollarzeichen-förmig sind...