Ron Nasty, Dirk McQuigley, Stig O'Hara und Barry Wom alias Barrington Womble waren die Rutles. Eine Musikformation, die einen "Mühlstein der Popgeschichte" darstellte. So weiß diese herrlich kauzige und liebevolle Parodie auf eine weltberühmte Band aus Liverpool zu berichten. An vorderster Front und als kreative Köpfe der Rutles sind Neil Innes (Nasty) und Eric Idle (Dirk) zu bewundern. Eric Idle schlüpft allerdings in bester Monty Python-Tradition in eine Rolle nach der anderen, sei es nun die des vor keinem Hindernis zurückschreckenden Reporters ("So we flew to New Orleans just to see how expensive these documentaries are") oder die eines Professors für angewandte Narkotika an der "University of Please Yourself, California". Er wagt sich gar bis in die Untiefen des Hamburger "Rat Kellers", wo wir auch erfahren, was "come inside with me" auf deutsch heißt: "Mit mir gekommen inside".
Neil Innes hat zusätzlich zu seiner Rolle eine Reihe von Rutles-Liedern wie "Hold my hand, yeah yeah", "I must be in luv" oder "Ouch" komponiert und getextet... Stücke, die den Vorbildern ernsthafte Konkurrenz machen und durch die musikalische Kompetenz der Darsteller überzeugend umgesetzt wurden.
Nicht minder kultverdächtig stellt sich der Manager der Rutles, der exzentrische Kriegsveteran Leggy Mountbatten dar, neben den Rutles auch für die "Machismo Brothers" und "Arthur Hodgson & The Kneecaps" zuständig. Wie wir erfahren, interessierte ihn aber weniger die Musik der vier Jungs, sondern vielmehr ihre engen Hosen, die durch ihre Abbildsamkeit "nichts der Vorstellungskraft überließen", wie man von Leggys Mutter vernimmt.
Die Karriere der vier schrägen Kollegen wird von leibhaftigen Experten wie Mick Jagger (unnachahmlich) und Paul Simon kommentiert. In kleinen Auftritten kommen zudem Bill Murray, Dan Aykroyd und John Belushi zu Wort. Nicht leicht zu erkennen, aber eigentlich am kuriosesten: Der Auftritt von George Harrison, seines Zeichens erklärter Monty Python-Anhänger und der Mann, der die Entstehung von "Life of Brian" ermöglichen sollte.
Bevor ich jetzt noch mehr Witze verrate, meine ganz klare Empfehlung dieses äußerst sympathischen Films.