2002 schenkte uns der Brite Danny Boyle einen tollen Zombiefilm, 28 Days later. Der hat mir sehr gut gefallen. Nun sind 5 Jahre ins Land gezogen und die Fortsetzung ist nun endlich auf dem Markt, 28 Weeks later. Danny Boyle konnte uns dabei leider nicht wieder mit seiner Regiearbeit beglücken, er war dieses Jahr mit Sunshine beschäftigt. Diesmal durfte der Spanier Juan Carlos Fresnadillo ran um uns hoffentlich eine gute und würdige Fortsetzung des tollen 28 Days later zu präsentieren. Die guten Bewertungen die 28 Weeks later auf der IMDb bekommen hat ließen mich dann auch auf einen guten Film hoffen.
Erfreulich ist, dass der Film nicht nur gut ist, sondern 28 Weeks later kann locker mit seinem sehr guten Vorgänger mithalten, wer hätte das gedacht. Man sieht natürlich schon das hier jemand anderes am Werk war, 28 Weeks later unterscheidet sich in seiner Machart etwas von 28 Days later.
Der Film beginnt sehr sehr flott mit einem wirklich hübschen, nicht unblutigen Gemetzel. Robert Carlyle kämpft sich durch eine ganze Horde blutrünstiger Zombies und das macht Spass es mitanzusehen. Regisseur Juan Carlos Fresnadillo bediente sich gerade zu Beginn einer dokuähnlichen Wackelkamera und schnellen Schnitten und zauberte uns einen flotten Anfang mit vielen blutigen Effekten und Zombies.
Nach dem splattrigen Beginn heißt es für den Zuschauer durchatmen. 28 Weeks later verzichtet nicht zombiefilmtypisch auf jegliche Art von Story und konzentriert sich nicht nur ganz auf das Gemetzel um die Horde Untoter die fröhlich durch die Gegend splattern. Auch wenn es anfangs so scheint ist 28 Weeks later kein purer Splatterfilm und ebenso wie sein Vorgänger auch nicht das was man typischerweise sieht wenn man einen Zombiefilm ala Fulci oder Romero anschaut. Bei 28 Weeks later stehen Gemetzel und Zombies nicht alleine im Vordergrund, viel mehr geht es hier auch um eine spannende Geschichte die erzählt wird, eine düstere Atmosphäre und unterschwellige Spannung unterstützt von toller Optik.
Optisch ist 28 Weeks later ein echter Leckerbissen. Die Bilder sind fantastisch und sehr düster geworden. Ich erinnere mich zurück an 28 Days later. Da gab es diese grandiose Szene vom völlig menschenleeren London durch die ein Einzelner völlig einsam maschierte. Diese Szene wiederholt sich in gewisser Weise in 28 Weeks later. Das von Menschen leer gefegte London wird hier wieder gezeigt wenn es von Menschen durchstreift wird, allerdings erst später, nicht zu Beginn, die Szene ist kürzer und bei weitem nicht so überwältigend wie bei 28 Days later. Andererseits gibt es hier Bilderfluten und da hat jemand wirklich Gespür für Kamera und Schnitt bewiesen. Diese Bilder sind wirklich toll geworden, muss man mal auf sich wirken lassen.
28 Weeks later ist ein düsteres Stück Endzeit auf Zelluloid geworden. Dazu noch die schaurige Musik, die wirklich gut dazu passt und im Einklang zu den fantastischen und unheimlichen Bildern steht sorgen dafür das 28 Weeks later es schafft eine kleine, aber feine Atmosphäre aufzubauen. Die letzte halbe Stunde wird ein besonders finsteres Szenario aufgezeigt.
28 Weeks later legte einbisschen mehr Wert auf Geschichte und Spannung als auf massig Zombies und Blut. Das soll allerdings nicht heißen das es hier weder Blut noch Untote gibt. Ganz selten wird auch mal eine Horde Zombies auf die Menschen losgelassen, und wie. Ganz gelegentlich gibt es auch mal blutige Effekte und wenn dann auch richtig, es gibt schön blutige Splattereffekte zu bestaunen. Ich denke dabei nur an die Szene als ein Hubschrauber eine Gruppe von Zombies mit viel Blut niedermäht. Das lässt das Herz von Splatterfans höher schlagen. Allerdings kann man die blutigen Effekte bei 28 Weeks later praktisch an einer Hand abzählen, also keinen zweiten Braindead erwarten, nur auf eine kleine Reihe wirklich hübscher und derber Bluteffekte freuen. Man hat sich wirklich bemüht sowohl die Partei der Leute zu befriedigen die auf Spannung und Geschichte Wert legen, als auch auf unsere Splatter- und Zombiefreaks. 28 Weeks later ist eine sehr gute Mischung aus Spannung, Story, hübscher Optik, Blut und Zombies.
Mit seiner düsteren Atmosphäre und den tollen Bildern schafft es 28 Weeks later den Zuschauer sofort zu fesseln und in seinen Bann zu ziehen und er lässt einen dann auch nicht mehr los bis zum Ende. Erfreulich ist auch, dass 28 Weeks later mit seinen nicht ganz 100 Minuten weder zu lang noch zu kurz geraten ist, er ist genau richtig.
Fazit:
Super, das war mal ein klasse Horrorfilm mit einer richtig schönen Atmosphäre, viel Spannung, toller Optik und einer handvoll Splattereffekte. Den kann ich nur jedem wärmstens ans Herz legen. Wer 28 Days later mochte wird den sowieso mögen. Mir hat er sehr gut gefallen.
Ich freue mich jetzt schon auf 28 Months later!